Automatisierung

Bewährte Durchflusstechnologie mit neuartigen Transmitterkonzepten kombiniert

20.11.2017 -

Hohe Produktsicherheit und -qualität bei kosteneffizientem Messstellenbetrieb – das sind die grundlegenden Anforderungen an die Messtechnik in der Lebensmittelindustrie. Vor allem die Durchflussmesstechnik steht dabei aufgrund der dynamischen Fließprozesse besonderen Herausforderungen gegenüber. Zusätzlich gewinnt die digitale Vernetzung der Produktions-, Arbeits- und Geschäftsprozesse für Unternehmen immer mehr an Bedeutung. An diesen Punkten setzt die Durchflussmessgerätelinie Proline 300/500 von Endress+Hauser an. Die seit über 25 Jahren bestehende Proline-Messtechnologie für die Coriolis- und Magnetisch-Induktive Durchflussmessung (MID) wurde mit neuen Transmittern versehen, um weiterhin die gewohnte Leistung zu bieten und gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit und Sicherheit zu erhöhen.
Um den eingangs genannten Anforderungen gerecht zu werden und zudem die Instandhaltungskosten im  Anlagenbetrieb zu senken, setzt Endress+Hauser als Basis für die Proline 300/500 auf die Kombination von bewährter Sensorik und neuartigen Transmitterkonzepten. Die Proline 300 und Proline 500 sind die Nachfolger der Messumformer Proline 50/53 sowie 80/83. Mit Proline 300 wird hierbei die Kompaktvariante (Messumformer direkt an Messaufnehmer montiert) bezeichnet. Die Proline 500 bezeichnet die Getrenntvariante (Messumformer flexibel montierbar). Kombinierbar sind die Transmitter der neuen Linie mit den bekannten Messaufnehmern der Promass-Reihe.
Eine Neuerung stellt der Messumformer Proline 500 digital dar. Die Besonderheit: Das Messsignal wird schon am Sensor digitalisiert. Hierdurch ist nur noch ein normales vieradriges Kabel notwendig, um Messumformer und Messaufnehmer zu verbinden. Dem Anwender ist es dabei  möglich, die  Verbindungskabel von Messaufnehmer und Messumformer auf das gewünschte Maß selbst anzupassen – der Einsatz von Spezialkabeln entfällt. Die digitale Übertragung der Proline 500 digital erlaubt zudem Kabellängen bis max. 300 m bzw. 150 m im Ex-Bereich und führt zu einer widerstandsfähigen Signalübertragung auch bei EMV-Einflüssen.

Branchenoptimierte Sensoren mit Multiparametermessung
Die Entwicklung und Fertigung der Geräte findet unter Berücksichtigung der aktuellen Normen und Empfehlungen der Lebensmittelindustrie statt. Hierdurch sind die EHEDG- und 3A-Zertifizierung standardmäßig zu erhalten. Die Proline 300/500 ist ebenso konform zu den Vorgaben der Lebensmittelkontaktmaterialien (VO1935 und EU VO 10/2011). Sichergestellt wird dies unter anderem durch Dichtungskonzepte mit getesteter Geometrie und passenden Dichtungsmaterialien, Oberflächenbeschaffenheit, etc. Im Rahmen des Food-Safety-Konzeptes nutzt Endress+Hauser die Möglichkeit, zusätzliche Messparameter zu übertragen. Als Beispiel können hier die Coriolis-Geräte genannt werden, die den Betreibern neben Dichte, Massefluss und Volumenfluss auch die Temperatur als weitere Messgröße liefern. Eine Besonderheit stellt der Promass I dar, der zusätzlich die Viskosität des Mediums laufend misst. Auch der MID für die Lebensmittelindustrie, der Promag H, liefert neben dem Volumenfluss zusätzliche Parameter wie die Temperatur und Leitfähigkeit. Die Wiederholbarkeit der Leitfähigkeitsmessung liegt bei einem Prozent. Dadurch ist die Streuung des Messwertes sehr gering. Schon geringe Eintragungen an Reinigungslauge oder -säure im Medium können frühzeitig detektiert und kontaminierte Chargen vermieden werden. Durch die integrierte Temperaturmessung des Promag H, kann auch die kompensierte Leitfähigkeit als Messwert ausgegeben werden. Praxistests haben gezeigt, dass beispielsweise Produktunterschiede, zum Beispiel von Starkbier zu leichtem Weißbier oder bei der Herstellung verschiedener Softdrinks detektiert werden können. Dies führt wiederum zu vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, wie beispielsweise der Steuerung von Abfüllvorgängen.

HACCP-Konzepte und IFS-Standards einhalten
Mittels der HACCP (Hazard Analytical Critical Control Point) werden prozesskritische Messstellen, die maßgeblich die Produktqualität beeinflussen, analysiert. Messstellen unterliegen hierbei Verifikations- und Dokumentationspflichten.
Um diese Vorgaben mit geringem Aufwand zu erfüllen, bietet Endress+Hauser mit der Verifikation der Heartbeat-Technologie eine Möglichkeit der Geräteprüfung im eingebauten Zustand an, ohne dabei den Prozess zu unterbrechen. Die Heartbeat-Verifikation führt das Gerät auf Knopfdruck durch, ein externes Prüftool wird nicht benötigt. Die Verifikation selbst benötigt zwischen 30 und 60 Sekunden. Im Anschluss an die Verifikation stellt das Gerät die notwendige Prüfdokumentation als PDF-Dokument bereit. Wenn Busübertragung oder digitale Übertragungsmöglichkeiten in der Anlage genutzt werden, kann die Verifikation sogar direkt über die Warte angestoßen und der Prüfbericht abgerufen werden. Ebenso ist es möglich den Bericht über den Webserver und WLAN/RJ45-Schnittstelle abzurufen. Bis zu acht Verifikationsberichte können im Gerät gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden.
Durch die Heartbeat-Verifikation werden die geprüften Werte mit internen Referenzen verglichen. Somit ist sichergestellt, dass das Gerät dem Zustand im Werk entspricht und fehlerfrei funktioniert. Hierdurch können beispielsweise die im IFS geforderten Intervalle für Kalibrierzyklen vergrößert werden.

Vereinfachte Gerätebedienung via WLAN und Web-Server
In die Geräte sind zahlreiche Neuerungen eingeflossen, die den Anwendern das Arbeiten erleichtern. Dazu zählt beispielsweise ein Weitbereichsnetzteil, das den Anschluss unterschiedlicher Versorgungsspannungen ermöglicht. Das optional im Display integrierte WLAN-Modul und der integrierte Web-Server vereinfachen den Gerätezugang. Durch die Bedienung über WLAN können auch schlecht zu erreichende Messstellen mit geringem Aufwand bedient werden. Zusätzlich können die Geräte über die serienmäßig integrierte RJ45-Schnittstelle mit einem LAN-Kabel konfiguriert, parametriert und verifiziert werden. Hierdurch ist eine Bedienung per Smartphone, Tablet oder Laptop möglich. Hat der MSR-Techniker sich mit dem Gerät verbunden (über WLAN oder LAN Kabel) kann er durch den integrierten Webserver die Bedienung mit jedem gängigen Webbrowser durchführen, es ist keine zusätzliche Software oder ähnliches hierzu notwendig.

Tendenz zu digitalen Systemen mit Branchenausrichtung
Die fortschreitende Digitalisierung bietet auch in Produktionsprozessen stetig neue Möglichkeiten, Abläufe und Prozesse in den Unternehmen zu vereinfachen. Die Systemarchitektur der neuen Proline-300/500-Geräte ermöglicht beispielsweise eine einfache Integration zukünftiger Schnittstellen und Kommunikationstechniken. Hierzu zählen moderne Übertragungsmöglichkeiten wie Profinet oder Ethernet IP – diese können bereits standardmäßig als Kommunikationsprotokoll bei der Proline 300/500 bestellt werden. Bereits integriert ist auch das optional erhältliche WLAN – je nach Kundenwunsch als Punkt-zu-Punkt-Verbindung, um die Geräte mit einem Smartphone/Tablet zu parametrieren oder optional als netzwerkfähiges WLAN zur Übertragung der Messwerte. Wird das  netzwerkfähige WLAN genutzt ist eine Übertragung der Messwerte in eine Unternehmens-Cloud möglich. Diese Daten können dem Anlagenbetreiber im weiteren Verlauf als Basis dienen um Prozessoptimierungen vorzunehmen.

Vorausschauende Wartung
Eine weitere Eigenschaft der Promass Proline 300/500 ist die Möglichkeit zur vorausschauenden Wartung, um ungeplante Anlagenstillstände zu vermeiden und die erforderlichen Wartungsarbeiten am Gerät frühzeitig zu koordinieren. Dabei werden die relevanten Diagnosedaten aus dem Gerät parallel zum klassischen Prozessübertragungsweg z. B. über die zusätzlich eingebaute WLAN-Schnittstelle direkt in die Cloud des Anlagenbetreibers übertragen und weiterverarbeitet. In Kombination mit neuen Diagnose-parametern wie dem HBSI (Heartbeat Sensor Integrity) im Promass lassen sich dann einfache Trendaussagen zum nächsten notwendigen Reinigungstermin oder zum notwendigen Austausch des Messgerätes ableiten. Und das ohne Fehlinterpretation oder aufwändige Trendanalyse. Das senkt die Instandhaltungskosten und erhöht die Anlagenverfügbarkeit, da betroffene Geräte nicht zu früh und auch nicht zu spät gereinigt oder gewechselt werden müssen.
 

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