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Testsystem für die Medizin­technik

Prüfstand und Testkonzept für OP-Leuchten

29.07.2021 - Die neuen Funktionen einer OP-Leuchte, wie eine einstellbare Farbtemperatur und ein variabler Lichtfeld­durchmesser, brachten die Prüfingenieure in Teufels Küche: Sie waren mit herkömmlicher Messtechnik schlicht nicht zu verifizieren. Daher entwickelten sie gemeinsam mit einem Lichtmesstechnik-Spezialisten einen neuen ­Prüfstand inklusive teilautomatisiertem Messablauf.

Für die Beleuchtung in OP-Sälen gelten strenge Normen, weil diese während medizinischen Eingriffen wesentlich zur Sicherheit beiträgt. Daher sind Qualitätsmessungen wesentlicher Bestandteil des End-of-Line-Tests. Für seine OP-Leuchtenfamilie Polaris 600 hat der Hersteller Dräger gemeinsam mit Lichtmesstechnik-Spezialist Opsira einen neuen Prüfstand entwickelt. „Die Polaris 600 bietet unter anderem die Möglichkeit, die Farbtemperatur passend zum Gewebe einzustellen“, erklärt Matthias Brauer, Industrial Engineering Medical Lights and Video bei Dräger. „Um diese Funktionen vollumfänglich zu prüfen, hat unser Betriebsmittelbau zusammen mit Opsira ein Testkonzept entwickelt, das wir seit Einführung der Leuchtenfamilie nutzen.“

Prüfstand zum Produkt entwickelt

Als die Leuchten der Serie aus der Produktentwicklung kamen, standen die Prüfingenieure für den End-of-Line-Test vor einer speziellen Herausforderung. Die neuen Funktionen der Leuchte waren mit herkömmlicher Messtechnik nicht zu verifizieren. „Die Leuchte bringt einiges zusammen, was sonst am Markt nicht verfügbar ist“, so Brauer. „Die variable Farbtemperatur ist ein wesentliches Feature, ebenso die Einstellung verschiedener Lichtfelddurchmesser.“ Zudem ist in die Leuchte eine Kamera integriert, wobei Kamera und Empfänger drahtlos verbunden sind.

Der Hersteller für Medizin- und Sicherheitstechnik war also auf der Suche nach einem verlässlichen Prüfkonzept, mit dem sich die Normen einhalten ließen. „Mit Opsira arbeiten wir bereits seit über 15 Jahren zusammen“, stellt Brauer fest. „Licht zu messen, ist eine komplexe Angelegenheit, und wir haben sehr komplexe Anforderungen.“ Auch die Zusammenarbeit in puncto Prüfstand-Konzeption lief reibungslos: Der Betriebsmittelbau bei Dräger übernahm die Software-Entwicklung, Opsira brachte Systemkompetenz und Hardware in das Projekt ein. Schließlich war ein Prototyp des Prüfstandes erarbeitet, der sämtliche Messabläufe abdeckte. „Termingerecht zur Einführung war der finale Prüfstand fertig“, stellt Brauer fest.

Anwenderfreundlich und funktional

Bei der Entwicklung des Prüfstandes hatten die beiden Unternehmen drei wesentliche Aspekte im Blick – den Anwender, die Ausrichtung auf die Features der neuen Leuchte sowie die Ausarbeitung eines prozesssicheren Messablaufs. „Für andere Leuchten nutzen wir verschiedene Montagetische für einzelne Prüfschritte, sodass die Leuchten von Tisch zu Tisch transportiert werden müssen“, so Brauer. Für die Polaris 600 wurde ein Montagewagen konzipiert, den der Anwender in eine Prüfkammer schiebt, in der alle Messungen stattfinden – was deutlich einfacher und ergonomischer in der Handhabung ist.

Hinsichtlich der Messtechnik mussten ebenfalls neue Wege beschritten werden, um alle Anforderungen zu erfüllen: „Um die notwendigen Parameter zu gewährleisten, arbeiten wir mit Sensoren und einem hochwertigen Klasse L-Photometer in Kombination mit einer Weißfläche sowie definierten Radien“, erläutert Brauer. Darüber hinaus prüft ein Spektrometer, ob sich die Farbtemperatur der Leuchte korrekt einstellen lässt. Der Messablauf ist darauf ausgelegt, alle relevanten Parameter zügig und fehlerlos zu testen, die dem Kunden garantiert werden. 
„Das Ganze ist ein teilautomatisierter Messablauf, der vor Anwenderfehlern schützt“, so Brauer.

Bei erfolgreichem Abschluss erhält der Anwender ein Kalibrierprotokoll und die Freigabe. Die Messdauer ist zudem sehr kurz. „Je schneller unsere Abläufe sind, desto schneller sind wir mit unserem Produkt beim Kunden – doch bei der Qualität machen wir keinerlei Abstriche,“ stellt Brauer fest. „Wir führen die 100-prozentige Abschlussprüfung durch, bevor es in den OP geht. Da gibt es Null Fehlertoleranz.“ Da das Prüfkonzept erfolgreich ist, wird es auch in Zukunft dazu beitragen, Dräger-Leuchten in hoher Qualität termingerecht auszuliefern.

Autor
Jürgen P. Weißhaar, Geschäftsführer

Contact

Opsira GmbH

Leibnizstr. 20
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Germany

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