3. Platz beim inspect award: der Radarimager

Interview mit Dr. Matthias Hoffher, Produktmanager bei Balluff

Im Vergleich zu herkömmlichen optischen Systemen, die viele...
Im Vergleich zu herkömmlichen optischen Systemen, die viele Verpackungsmaterialien nicht durchdringen können, und Röntgeninspektionssystemen, die Schutzmaßnahmen und Strahlenbeauftragte erfordern, bietet der Radarimager eine einfachere und sicherere Alternative. Belohnt wurde diese Innovation mit dem dritten Platz beim inspect award 2024. Bild: Balluff

Im Interview erläutert Dr. Matthias Hoffher die Bildgebungstechnologie des Radarimagers. Diese nutzt elektro­magnetische Wellen, die durch nichtleitende Materialien wie Kunststoff oder Pappe dringen und Fremdstoffe in deren Inneren zu detektieren. Damit eignet sich das Gerät für Anwendungen in der industriellen Qualitätskontrolle, insbesondere in der Lebensmittel- und ­Pharmaindustrie.

inspect: Wie funktioniert die Bildgebung des Radarimagers und welche Anwendungen ermöglicht sie?

Matthias Hoffher: Der Radarimager arbeitet mit elektromagnetischen Wellen im Frequenzbereich zwischen Mikrowellen und Infrarot. Diese Wellen durchdringen nichtleitende Materialien und ermöglichen die Detektion von Objekten durch die Messung der Amplitudenreduktion und Laufzeitdifferenzen. Die Software des Systems wandelt diese Daten in kontinuierliche  Bildstapel um, die den gesamten Bereich unter dem Sensor abdecken. Diese Technologie ermöglicht Anwendungen in der industriellen Qualitätskontrolle, wie zum Beispiel die Prüfung von Verpackungen auf Vollständigkeit, Unversehrtheit oder das Aufspüren von Fremdkörpern.

inspect: Welche Materialien kann der Radarimager durchleuchten und welche Arten von Objekten kann er detektieren?

Hoffher: Der Radarimager kann dielektrische Materialien wie Folien, Kartonagen und Kunststoffe, aber auch  andere Materialien wie Textilien und gewisse Lebensmittel durchleuchten. Metallische Gegenstände und Flüssigkeiten können detektiert und somit ebenfalls erfasst werden. Der Sensor kann Fremdkörper wie Metallpartikel sowie Füllstände erkennen und auch die Oberflächenbeschaffenheit verschiedener Materialien erfassen.

inspect: Inwiefern ist der Radarimager eine Alternative zu aktuell eingesetzten Technologien?

Hoffher: Im Vergleich zu herkömmlichen optischen Systemen, die viele Verpackungsmaterialien nicht durchdringen können, und Röntgeninspektionssystemen, die Schutzmaßnahmen und Strahlenbeauftragte erfordern, bietet der Radarimager eine einfachere und sicherere Alternative. Er ist besonders vorteilhaft für den Einsatz in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, da er nicht nur die Unversehrtheit von Verpackungen überprüft, sondern auch Fremdkörper detektieren kann, die von Röntgensystemen nicht zuverlässig erkannt werden.

inspect: Welche Effizienzvorteile bietet der Einsatz des Radarimagers in industriellen Anwendungen?

Hoffher: Der Radarimager lässt sich in bestehende Produktionslinien integrieren, ist wartungsfrei und arbeitet auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen wie Staub, Rauch oder Luftfeuchtigkeit zuverlässig. Die kontinuierliche Überwachung des Fertigungsprozesses und die genaue Rückverfolgbarkeit der Fehler reduzieren Ausfallzeiten und Produktionskosten. Da der Radarimager über dem Förderband platziert wird, spart er zudem Platz in der Produktionslinie und trägt zur Effizienzsteigerung bei.

inspect: Welche Innovation(en) stellen Sie im kommenden Jahr vor?

Hoffher: Im kommenden Jahr plant Balluff, sein Portfolio im Bereich der Radartechnologie weiter auszubauen. Darüber hinaus wird auch die im Radarimager verwendete Technologie stetig weiterentwickelt, um weiter neue Maßstäbe in der Qualitätskontrolle zu setzen.

Anbieter

Balluff GmbH

Schurwaldstraße 9
73765 Neuhausen
Deutschland

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