04.07.2024 • NewsAdditive Fertigung

Augenlicht aus dem 3D-Drucker

KIT, Zeiss und Evonik entwickeln ein Verfahren zum Druck von patientenspezifischer Cornea – Projekt gewinnt Innovationswettbewerb „Neuland“.

Noch während der Operation eine neue Hornhaut ausdrucken und damit die Sehfunktion wiederherstellen: Diesen bahnbrechenden Schritt im Kampf gegen Hornhauterkrankungen soll künftig ein laserbasiertes Verfahren mit maßgeschneiderter Biotinte ermöglichen. Entwickelt haben es Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit den Unternehmen Carl Zeiss Meditec und Evonik Healthcare. Beim diesjährigen Innovationswettbewerb „Neuland“ wurde das Projekt mit dem Ideenpreis ausgezeichnet.

Die Gewinner des Ideenpreises (v.l.n.r.) Prof. Thomas Hirth, Prof. Ute...
Die Gewinner des Ideenpreises (v.l.n.r.) Prof. Thomas Hirth, Prof. Ute Schepers, Lea Franzreb, Eric Pohl, Anna Rösch, Prof. Stefan Bräse, Axel Weisheit (Bild: KIT)

Wenn sich die Hornhaut des Auges verformt oder ihre Transparenz verliert, ist das Sehvermögen stark eingeschränkt. Hornhauterkrankungen sind eine typische Alterserscheinung und da Menschen tendenziell älter werden, gibt es auch immer mehr Betroffene.

Eine wegweisende neue Lösung soll der direkte 3D-Druck maßgeschneiderter Hornhäute während der Operation bieten – mit einem Verfahren das von einem Forschungsteam um Professorin Ute Schepers am Institut für Funktionelle Grenzflächen sowie dem Institut für Biologische und Chemische Systeme des KIT unter dem Namen „VisioPrinTech“ entwickelt wird: „Statt auf Hornhautspenden angewiesen zu sein, setzen wir auf eine Biotinte aus patienteneigenen Stammzellen und chemisch-modifizierten Collagenfasern“, sagt Schepers. „Unser laserbasiertes Verfahren ermöglicht die präzise Platzierung dieser Zellen, um transparente und funktionsfähige Hornhäute mit minimalem Risiko von Abstoßungsreaktionen zu erzeugen.“

Die Methode soll eine vielversprechende Alternative zur herkömmlichen Transplantation bieten und ist zudem ein bedeutender Schritt in Richtung personalisierte Medizin. In einem Projekt mit der Industrie wird die Technologie im nächsten Schritt skaliert und in ersten Kleinserien produziert und getestet.

Zum zwölften Mal in Folge hat das KIT seine Forscherinnen, Forscher und Promovierenden aufgerufen, ihre innovativen Projekte vorzustellen, die im Rahmen ihrer Forschungsarbeit entstehen. Neben der Möglichkeit, Geldpreise im Gesamtwert von 9.000 Euro zu gewinnen, erhalten die besten Ideen Unterstützung vom Innovationsmanagement des KIT beim Transferprozess.

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Carl Zeiss Meditec AG

Göschwitzer Straße 51-52
07745 Jena
Deutschland

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