Bildverarbeitung

inspect award 2022: Automatische Qualitätssicherung für Schüttgut

Gewinnerprodukt Inspektionssystem QBIC Robotic Vision Control

06.12.2021 - Einfach die unsortierten Teile ­reinschütten, kurz warten und zack, die Gutteile sammeln sich am anderen Ende der Anlage. So läuft die Inspektion mit dem QBIC Robotic Vision Control von Cretec Cyber­netics ab – bei Bedarf auch mit ­KI-­Unterstützung. Geschäftsführer Alexander Trebing erklärt weitere Aspekte des mit dem dritten Platz beim inspect award 2022 gekürten Inspektionssystems.

Was ist das Besondere am Inspektionssystem QBIC Robotic Vision Control?
Das Besondere ist, dass wir trotz der immer wieder geforderten Individualität von Bildverarbeitungsprodukten hier ein Standardsystem entwickelt haben, mit dem man einfach Teile von 5 bis 80 mm inspizieren kann, die einfach aus Schuttgut heraus vereinzelt und geprüft werden. Der Anwender gibt also unsortierte Teile in die Zuführung und bekommt sie dann fertig sortiert nach OK und NOK wieder heraus, inklusive Statistik und allem Drum und Dran.

Und wir können auf Bildverarbeitungsseite entweder konventionell prüfen, etwa auf Maßhaltigkeit, oder mithilfe künstlicher Intelligenz, um Oberflächen oder andere variable Fehlerbilder inspizieren.

Welche Rolle spielt die künstliche Intelligenz?
Für uns ist die KI nicht das neue große Ding, sondern ein erweitertes Toolset, das viele Prüfungen möglich macht, die vorher nur schwer oder gar nicht umzusetzen waren. Die bestehende Inspektion mit konventioneller Bildverarbeitung bleibt aber aktuell und nötig. Denken Sie an Vermessung etc. Mit der KI können wir aber nun das prüfen, was vorher die Mitarbeiter übernehmen mussten, weil das Fehlerbild zu variabel war.

Inzwischen können wir sagen: Wenn auf dem Bildschirm ein Fehler als solcher zu erkennen ist, dann können wir es dem System auch beibringen, diesen automatisiert zu detektieren.

Wie lässt sich das System in die Produktionslinie integrieren?
Wir haben auf unser QBIC-Konzept gebaut, das aus sechseckigen Zellen besteht. Vorteil davon ist, dass wir von verschiedenen Seiten Zuführungen und Wegführungen ankoppeln können und so die Anlage leicht in bestehende Linien integrieren oder ans Ende einfügen können.

Außerdem lässt sich das System mit den integrierten Rollen einfach an eine andere Linie umziehen. Dazu ist es schmal genug, um durch eine normale Tür zu passen.

Für welche Anwendungen eignet sich das Gerät am besten und wo sind die Grenzen?
Anwendungsmäßig gibt es keine Einschränkungen. Nur die Größe der Bauteile, die durch die Anlage passen, ist – so wie sie jetzt konfiguriert ist, begrenzt. Diese Zelle schafft Bauteile bis zu 80 mm. Wenn es größere sein sollen, muss man die Zelle anders aufbauen.

Davon abgesehen, ist die einzige Grenze die Taktrate: Wenn ich die Teile als Schüttgut zuführe, diese vereinzelt und vom Roboter einzeln gegriffen werden müssen, dann erreiche ich eine Taktrate von zehn Teilen pro Minute. Wenn es schneller sein soll, muss die Zuführung auf ein Förderband umgestellt werden. Mit der gleichen Bildverarbeitung schafft das System dann bis zu fünf Teile die Sekunde.

Wie sieht es mit den Automatisierungsmöglichkeiten aus?
Wir können jeden Roboter einfügen, den der Anwender wünscht. Auf der Vision wurden wir beispielsweise auf Cobots angesprochen. Das ist kein Problem. Durch unser auf Radar basierendem Sicherheitssystem, das die gesamte Zellen rundherum dreidimensional überwacht, können wir in jedem Fall auf die Sicherheitseinhausung verzichten. Also auch für normale Industrieroboter ist kein Zaun nötig.

Autor
David Löh, Chefredakteur der inspect

Weitere Infos zum Produkt gibt es im Artikel zu allen Gewinnern des inspect award 2022.

Kontakt

Cretec Cybernetics GmbH

Industriestraße 35
63654 Büdingen
Deutschland

+49 6042 565 2595 10

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