Automatisierung

CAN-Bus-Leitung für Nutzfahrzeuge

29.08.2017 -

Für eine schnelle Datenübertragung in Nutzfahrzeugen setzen Konstrukteure & Entwickler auf CAN-Bus. Eine eigens für Betonmischer, Feuerwehr & Co. entwickelte Datenleitung ist nun robust genug, um den rauen Bedingungen im Außeneinsatz standzuhalten.

Gerade in der Kommunikationstechnik ist es ungewöhnlich, wenn ein Standard nach 30 Jahren noch immer Anwendung findet. Eines der wenigen Beispiele ist der CAN-Bus (Controller Area Network). Bosch hatte das zu den Feldbussen gehörende, serielle Bussystem bereits 1986 vorgestellt. In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Kommunikationsstandard in Automobilen, später auch in Nutzfahrzeugen als zentrales System zur Übertragung von Daten der Fahrzeugelektronik etabliert. Die Länge der CAN-Bus-Datenleitungen in einem Fahrzeug sind heute enorm: In einem Mittelklassewagen stecken meist schon mehrere tausend Meter Datenleitungen, in Erntemaschinen sind es weit mehr.
Dennoch gab es bislang keine eigens angepassten Leitungen für Nutzfahrzeuge und deren Aufbauten. Zwar kann man Standard-CAN-Bus-Leitungen auch für Fahrzeugaufbauten verwenden, doch weichen die Anforderungen an Leitungen, die in der Industrie genutzt werden, von denen in Nutzfahrzeugen verbauten ab.  

Für Nutzfahrzeuge konzipiert

Lapp hat daher die Unitronic Bus Heat 6722 vorgestellt – eine Datenleitung nach dem CAN-Bus-Standard. Sie ist speziell für Fahrzeugaufbauten geeignet und für den täglichen Straßeneinsatz entsprechend robust ausgelegt. Die Leitung hält entsprechend Öl, Benzin, Diesel, Schmierstoffen, UV-Licht sowie Wind und Wetter stand und ist zudem nach DIN/ISO 6722 Klasse B temperaturbeständig von -40 bis +105 Grad Celsius. Genutzt werden kann die Leitung begonnen von Aufbauten für Pritschen-, Kasten und Tankwagen über Autotransporter, Betonmischer, Glas- und Langholztransporter, Muldenkipper, Tieflader, Viehtransporter bis zu Kehrmaschinen, Müllwagen, Räumfahrzeugen und Wasserwerfern.
Weil in manchen dieser Fahrzeuge auch Personen mitfahren, ist die Zertifizierung nach ECE R118 notwendig. Sie regelt das Brandverhalten von Innenraummaterialien. Danach muss das Mantelmaterial halogenfrei sein, um im Brandfall die Atemwege nicht zu verätzen, wenn der brennende Kunststoff mit Löschwasser in Berührung kommt. Deshalb wird bei der neuen CAN-Bus-Leitung ein Mantel aus Spezialpolyurethan verwendet.

30 Prozent dünner – ideal für ausfahrbare Leitern

Die  Datenleitung Unitronic Bus Heat 6722 zeichnet sich durch einen geringen Durchmesser aus. Erreicht wurde dies durch den Aufbau der Adern als Sternvierer, also als Twisted Pair. Darunter verstehen Kabelexperten ein Kabel mit vier Adern, bei dem jeweils die zwei gegenüberliegenden miteinander verseilt und die Paare dann ebenfalls verseilt werden. Der Außendurchmesser eines Sternvierer-Kabels beträgt das 2,4-fache des Durchmessers der vier einzelnen Adern im Inneren. Damit ist das Sternvierer-Kabel um 30 Prozent dünner als ein herkömmlich aufgebautes Kabel. Das spart Platz und Gewicht und erlaubt enge Biegeradien. Zusammen mit der hohen Flexibilität von Mantel und feinstdrähtiger Litze ist das Kabel damit ideal für den Einbau in Fahrzeugen, aber auch in einer ausfahrbaren Feuerwehrleiter oder Lichtmasten. Die CAN-Bus-Leitung gibt es in vier Varianten mit Aderquerschnitten von 0,25 bis 0,75mm2. Damit kann sie eine unterschiedliche Anzahl von Teilnehmern sowie verschiedene Segmentlängen abdecken.


Leitungsportfolio für Nutzfahrzeuge

  • Etherline Heat 6722: Datenleitung nach Ethernet-Standard. Sie ist für die Datenübermittlung mit höchsten Geschwindigkeiten im Fahrgastraum von Bussen vorgesehen. Immer mehr intelligente Einrichtungen wie Ticketsysteme oder Fahrgastinformations- oder Infotainmentsysteme in Bussen werden über Ethernet vernetzt. Die Leitung ermöglicht den Aufbau von Ethernet-Netzwerken bis zu Cat.7 und garantiert somit laut Hersteller Datenraten von 10 Gbit/s in Fahrzeugen. Sie enthält acht flexible verzinnte Kupferleiter der Klasse AWG24, ihr Querschnitt liegt zwischen 0,18 und 0,20 Quadratmillimetern. Das erlaubt PoE, das Übertragen geringer elektrischer Leistungen zum Betrieb von kleinen Geräten wie Sensoren oder Überwachungskameras. Die Isolation der Einzeladern besteht aus wärmebeständigem Polyolefin, je zwei Adern sind zum Paar verseilt. Diese vier Paare sind wiederum verseilt und mit einem Kunststoffvlies bewickelt. Darüber liegt die Schirmung: zunächst eine alukaschierte Folie, dann ein Kupfergeflecht aus verzinnten Drähten. Außen folgt der Mantel aus Spezial-PUR. Die Leitung ist halogenfrei und flammwidrig und geprüft nach ECE R118.
  • Ölflex Truck ist speziell ausgelegt für die Verdrahtung der Elektroinstallation in LKW-Anhängern und dank spezieller ADR-Zulassung auch für Gefahrguttransporte zugelassen. Das Kabel gibt es mit einem Außenmantel entweder aus Spezial-PVC oder Spezial-PUR, letzteres ist sogar mikrobenfest.
  • Unitronic Bus IS basiert auf dem CAN-Standard und dient der Datenübertragung in landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Die Isobus-Leitung erfüllt die Norm ISO 11783-2.

Kontakt

U.I. Lapp GmbH

Schulze-Delitzsch-Str. 25
70565 Stuttgart

+49 71178 38 01

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