Automatisierung

Encoder für Alles: Dank Programmierung universell einsetzbar

21.06.2011 -

Encoder lassen sich jetzt frei programmieren - ein Vorteil, von dem vor allem OEMs, Systemintegratoren und Distributoren profitieren. Denn jeder programmierbare Encoder kann genau so eingestellt werden, wie es die jeweilige Anwendung erfordert. Das führt zu signifikanten Kostenreduzierungen in der Beschaffungs-, Lager und Servicelogistik.

Der Incremental-Encoder DFS60, der absolute Singleturn-Encoder AFS60 und der absolute Multiturn-Encoder AFM60 von Sick sind rotative Sensoren zur Weg-, Winkel-, Geschwindigkeits- und Positionserfassung. Eingesetzt werden sie in Fertigungsabläufen, Handlings-Systemen, Produktionsmaschinen, Drucksystemen sowie Mess- und Prüfeinrichtungen. Konstruktionstechnisch sind sie auf die harten Einsatzbedingungen dieser Anwendungen gut vorbereitet: So stehen bei allen Encodern verschiedene Produktausführungen mit Klemmflansch, Servoflansch, Aufsteck- und Durchsteckhohlwelle in unterschiedlichen Durchmessern zur Verfügung. Dadurch wird eine jeweils passende mechanische Verbindung zum Motor, zur Maschinenwelle oder zum Antrieb gewährleistet. Der radial wie axial ausrichtbare Kabelabgang sowie die Einbautiefe der Encoder erleichtern den Einbau bei beengten Platzverhältnissen. Schutzart IP 65, der große, von -30°C bis +100°C reichenden Temperaturbereich, die Codescheibe aus Nickel sowie der vergrößerte Kugellagerabstand zur Minimierung von Vibrationen sorgen für eine enorme Robustheit. Sie ist in gemäßigten Industrieapplikationen beispielsweise der Lager-, Förder- und Hebetechnik ebenso gefragt wie beim Einsatz in Heavy-Duty-Applikationen beispielsweise im Bauwesen, in Hütten- und Walzwerken oder in Holzverarbeitungsmaschinen. Was jedoch für Antriebshersteller, Maschinenbauer und Systemintegratoren immer öfter das entscheidende Argument für einen DFS60, AFS60 oder AFM60 darstellt, ist die freie Programmierbarkeit der Encoder.

Universallösung zur rotativen Wegmessung

Die Tatsache, dass sich die Encoder frei und damit flexibel programmieren lassen, liefert über ihre technische Funktionalität hinaus den entscheidenden Mehrwert. So kann der Anwender beim DFS60 jede Strichzahl im Bereich von 1 bis 65.536 anwendungsspezifisch festgelegen, bei den Absolut-Encodern AFS und AFM sogar bis 262.144. Dadurch können diese Drehgeber wesentlich feiner eingestellt werden als Geräte, bei denen die Anpassung lediglich in Faktor X-Schritten möglich ist. Darüber hinaus ist auch die Nullimpulsbreite applikationsbezogen definierbar - entweder elektrisch für 90°, 180° und 270° oder mechanisch für 2° bis 359°. Das Highlight stellt die Möglichkeit dar, den Spannungspegel der ausgangsseitigen TTL- bzw. HTL-Schnittstellen individuell einzustellen - ein bislang einzigartiges Merkmal bei Incremental-Encodern.

Bedienerfreundlich - auch im eingebauten Zustand

Großen Wert legten die Entwickler der Encoder auf eine bedienfreundliche Programmierung. Sie erfolgt - ohne zusätzliche externe Spannungsversorgung - über die Standard-Ausgangsleitung der Geber. Mit Hilfe eines für alle programmierbaren Encoder identischen Standard-Programming-Tool können die im elektronischen Typenschild werksseitig vorgegebenen Parameter für Strichzahl, Nullimpulsbreite, Zero-Set und Ausgangspegel per PC oder Notebook ausgelesen, entsprechend der Applikation verändert und gespeichert werden. Für die Programmierung ohne PC, z.B. bei Wartungs-, Service- oder Einstellarbeiten an einer Maschine, gibt es nun auch ein Stand-Alone-Programming-Tool im Jackentaschen-Format mit einem im Wesentlichen identischen Funktionsumfang. Beide Tools erlauben zudem ein Klonen einmal festgelegter Einstellungen auf beliebig viele Encoder - eine wesentliche Arbeitserleichterung bei regelmäßig wiederkehrenden Applikationen.

Vorteile zu Dip-Schaltern

Gerade im eingebauten Zustand ist die Möglichkeit, die Encoder zudem über ihre Standardschnittstelle RS485 ansprechen zu können, ein entscheidender Vorteil. Vor allem im Vergleich zu Geräten mit Dip-Schaltern, bei denen eine Programmierung über die Steuerung ebenso wenig möglich ist wie das Klonen von Einstellungen. Hinzu kommt je nach Gerät eine umständliche Handhabung. PG-Verschraubungen, die gerne verloren gehen, müssen entfernt und wieder aufgesetzt werden, die Schalter oder auch ein dahinterliegender Programmierstecker sind nur umständlich erreichbar. Schließlich ist der Zeitaufwand hier wesentlich höher als bei den programmierbaren Encodern von Sick. Argumente, die gerade Praktiker überzeugen.

Verschiedenste Szenarien kurz vorgestellt

Ob in der Antriebstechnik oder im Maschinen- und Anlagenbau - Produktmerkmale, die über die technische Funktion hinaus einen wirtschaftlichen Mehrwert bieten, sind mehr denn je auswahlrelevante Qualitätsparameter. Die Eigenschaft der Programmierung führt bei den Encodern zu ganz unterschiedlichen Mehrwert-Szenarien. Verschiedene Beispiele bestätigen dies.

Ein international tätiger Antriebshersteller hat die Einführung der programmierbaren Encoder zum Anlass genommen, die bislang eingesetzte Rotativsensorik zu standardisieren. Mehr als 100 Encoder-Varianten wurden auf einen einzigen Typ der Baureihe DFS60 reduziert. Legt man einen Kostenwert von 100€ pro Jahr für die laufende Verwaltung und Lagerung einer Materialstammnummer, d.h. eines Encoder-Typs, zugrunde, konnte der Antriebshersteller hier mehr als 10.000€ einsparen. Und auch das Ersatzteil- und Wartungswesen profitiert, denn an Lager liegt immer ein passendes Universal-Gerät, das schnell applikationsspezifisch programmiert werden kann. Durch die schnelle Verfügbarkeit werden darüber hinaus im Ernstfall Stillstandzeiten von Maschinen oder Anlagen minimiert - zumal es kein Vertauschen eines Ersatzteils geben kann.

Für beste Druckqualität

In anderen Anwendungen, z.B. in Maschinen zur Papierverarbeitung, zum Drucken und Kennzeichnen, sind es andere Mehrwert-Aspekte, die für den entscheidenden Vorteil sorgen. Ein Hersteller von Großformatdruckern und Plottern nutzt die freie Programmierbarkeit dazu, die Strichzahlen je nach Auflösung des Drucks und der Stärke des zu bedruckenden Mediums mit höchster Präzision einzustellen - direkt über die Steuerung der Maschine. Dadurch parametriert sich die Maschine von Auftrag zu Auftrag selbst auf die am besten erzielbare Druckqualität. Die Möglichkeit, auch unübliche Auflösungen ohne umständliche Verrechnung in der Maschinensteuerung auf einfache Weise umsetzen zu können, ist auch für den flexiblen Einsatz von Inkjet- und Laser-Codiersystemen bedeutsam. Da jede Strichzahl definiert werden kann, ist man bei den Herstellern in der Lage, den gleichen Encoder-Typ für unterschiedlichste Produktkennzeichnungen einzusetzen - unabhängig von der Größe oder der Rundung bzw. Ebenheit der zu bedruckenden Flächen. Selbst bei der Inbetriebnahme solcher Kennzeichnungsanlagen ist es noch möglich, die Auflösung vor Ort anzupassen - wobei sich das kompakte Stand-Alone-Programming-Tool bewährt hat.(sn)

Kontakt

Sick AG

Erwin-Sick-Str. 1
79183 Waldkirch
Deutschland

+49 7681 202 0

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