Automatisierung

Interview mit Wolfgang Heinz-Fischer, Marketing-Leiter bei der TQ-Group

22.11.2013 -

TQ kennt man als Systemdienstleister, der kundenspezifische Boards entwickelt und fertigt. Doch das Unternehmen möchte sich breiter aufstellen und hat daher die Angebotspalette nun um einige Produkte erweitert. Was noch geplant ist und auf welchen Messen TQ demnächst mit großen Ständen zu sehen sein wird, fragten wir Wolfgang Heinz-Fischer, Marketing-Leiter bei der TQ-Group.


Früher waren es nur Boards, inzwischen sind auch HD-Video-Übertragungssysteme und Drives zum Angebot hinzugekommen. Welche Strategie verfolgt TQ zurzeit?

Man kennt uns vor allem als Entwickler und Fertiger von kundenspezifischen Boards und Systemen - ein Geschäft, in dem wir sehr stark sind. Dennoch möchten wir im Rahmen unseres kundenspezifischen Lösungsbaukastens auch ein Angebot an Eigenprodukten im Portfolio sehen, um den Kunden ein modular aufgebautes Komplettangebot zu bieten und nicht zuletzt auch, um vor Krisen besser geschützt zu sein. Wir wollen breiter im Markt stehen und unser Angebot auch in verschiedenen Branchen anbieten. Durch die Integration der SRI in die TQ-Group können wir nun beispielsweise auch Lösungen für Echtzeit-Videoübertragung anbieten. Auch eine Kooperation mit einer Software-Firma im Bereich der Gebäudeautomation sind wir eingegangen und haben die Software mit unserer Hardware kombiniert. So haben wir ein Produkt spezifizieren können, das viele Alleinstellungsmerkmale mitbringt und sogar schon von einem großen österreichischen Unternehmen für einen Gebäudekomplex angefragt wurde, den sie demnächst bauen werden.

Was macht denn das neue Produkt so besonders?

Es hat zwei Alleinstellungsmerkmale, einer davon hat mit unserem Status als neuem Spieler im Markt zu tun: Wir haben keine Historie, auf die wir setzen müssen. So können wir komplett auf bremsende Legacy-Schnittstellen oder Software-Abwärtskompatibilitäten verzichten. Zum anderen können wir aufgrund unserer Erfahrung im Board- und HMI-Bereich die Geräte sehr flach bauen, sodass sie eine geringere Einbautiefe haben als die Produkte der Konkurrenz. Ebenfalls ein Pluspunkt ist die Software, die sehr einfach per Drag & Drop eingestellt und konfiguriert werden kann. Mit der werden es Planer sehr einfach haben.

Ab wann wird man denn mehr über das Gerät erfahren können?

Auf alle Fälle auf der Light&Building, auf der wir nächstes Jahr in großem Umfang ausstellen werden: Unser Stand wird hundert Quadratmeter groß sein, deutlich größer als unser Auftritt auf der sps ipc drives. Wir wollen in diesen Markt, und mit unserem Messeauftritt wollen wir das auch zeigen.

In welche Branche wollen Sie noch vorstoßen?

Auch in der Medizintechnik wollen wir präsenter sein, die nötigen Zertifizierungen haben wir bereits. Hier werden wir verstärkt auf Messen zu finden sein, auch auf internationalen. In diesem Bereich haben wir von anderen Unternehmen zwei Produkte mitgebracht: Ein Venen-Durchflussmessgerät und ein Elektrostimulationsgerät für die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten. Den Venen-Durchflussmesser haben wir aufgegeben, da er auf veraltete Technik setzt. Da sind viele inzwischen einen anderen Weg gegangen. Aber das zweite Gerät, das sogar seit 2002 weitläufig im Einsatz ist, haben wir weiterentwickelt. Es dient dazu, verloren gegangene motorische Bewegungen, durch Lähmungen im Arm- oder Beinbereich, wieder zu gewinnen. Das Gerät misst Restströme im Muskel. Der Patient stellt sich mit der zu therapierenden Muskelgruppe eine Bewegung vor. Erreichen die gemessenen Muskelrestströme dadurch eine Messgrenze, unterstützt das Gerät die Bewegungsausführung durch die Stimulation des Muskels. Das Gehirn bekommt eine positive Rückmeldung über die Bewegungsausführung und so können verloren gegangene Nervenbahnen wieder aufgebaut werden. Das Gerät legen wir neu auf - es ist auf der Compamed zu sehen - und wir werden es über OEMs vertreiben.

Machen Sie mit Eigenprodukten den Kunden Konkurrenz, die bei Ihnen fertigen lassen?

Die kundenspezifische Fertigung wird weiterhin unser Kernbereich bleiben. Unsere Eigenprodukte sehen wir als Erweiterung unseres Lösungsportfolios um ODM. Durch unsere fertigen Lösungsbausteine können Kunden ihre individuellen Produkte schneller und kostengünstiger umsetzen - sei es nun mit einem TQ-Minimodul oder durch eine TQ-Antriebslösung. Von diesem Lösungsbaukasten können alle Kunden profitieren, unabhängig von der Anwendung und der Branche.

Planen Sie, auch in den Defense-Bereich zu gehen?

Nein, das haben wir nicht vor. Die Margen sind zwar meist gut, aber die Stückzahlen sind zu gering. Das lohnt sich für uns nicht. Im Ganzen ist der Markt für uns uninteressant.

Sie sagten bereits, dass der Bereich Embedded auch weiterhin stark bleiben soll - was zeigen Sie auf der sps ipc drives?

Auf der sps ipc drives wird es unsere Boards und Produkte für die Automatisierung zu sehen geben. Als kleines Highlight stellen wir eine neue Version unseres Datenloggers TinyBox vor. Auch HMIs werden wir zeigen, die großen Neuheiten aus diesem Bereich heben wir uns aber wahrscheinlich für die light& building auf. Wir wollen die Messe nutzen, um speziell die TinyBox zu promoten. Was Sie alles kann, führen wir in Halle 1 Stand 338 gerne vor. (gro)

Kontakt

TQ-Systems GmbH

Mühlstr. 2, Gut Delling
82229 Seefeld
Deutschland

+49 8153 9308 0
+49 8153 9308 7245

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