Automatisierung

Automatica zeigt Lösungen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Produktion

28.05.2025 - Im Gespräch: Anja Schneider, Exhibition Director der Automatica, spricht über Highlights, Herausforderungen und Fokusthemen der Automatica vom 24. bis 27. Juni in München

Wie kann Robotik die Zukunft verändern, inwieweit entscheidet KI über über Sein oder Nichtsein von Unternehmen und wie begegnet die Automatica, Leitmesse für intelligente Automation und Robotik, den Herausforderungen unserer Zeit, diese und viele weitere Fragen beantwortet uns Anja Schneider, Exhibition Director der Automatica.


Die Automatica liefert Antworten auf die Frage, wie Robotik und intelligente Automation die Zukunft verändern. Können Sie uns heute schon ein wenig spoilern, was uns im Juni erwartet?
Anja Schneider: Die Automatica bietet einen einzigartigen Überblick über aktuelle Trends und Innovationen der Automatisierungs- und Robotikbranche. Im Zentrum steht dabei ein Thema: die Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit. Denn klar ist – nur durch intelligente Automatisierung und digitale Vernetzung lässt sich nachhaltig und wirtschaftlich produzieren, ohne riskante Abhängigkeiten in Kauf nehmen zu müssen. Von Industrierobotern über Cobots bis hin zu Humanoiden: Die neue Generation von Robotern unterschiedlicher Hersteller kann künftig als gemeinsame Flotte auf einheitlichen Verkehrswegen eingesetzt werden. Neue, innovative Bedienkonzepte erlauben ein intuitives Handling – ganz ohne spezielle Vorkenntnisse. Das Stichwort lautet hier: „Low-Code“- und „No-Code“-Lösungen. Zudem überzeugt die moderne Robotik durch ein Höchstmaß an Flexibilität: Die Systeme sind schnell umrüstbar und damit ideal auf die Anforderungen der Kleinserienfertigung zugeschnitten.

Welche weiteren Fokusthemen neben Robotik deckt die Automatica ab?
Anja Schneider: Durch innovative Technologien ist der Einstieg in die Robotik und Automation auch für kleine und mittlere Unternehmen problemlos machbar. Ob in Laboren, Apotheken oder in der Logistik von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen: Auch unsere Gesundheitswirtschaft ist immer stärker auf Robotik und automatisierte Prozesse angewiesen. So umfasst unser neuer Schwerpunkt Healthtech den MedtecSummit und Guided Tours zu den spannendsten Branchenlösungen unserer Aussteller. Unsere „TestZone: Robotik für den Mittelstand“ ist dagegen ganz auf die Anforderungen des Mittelstandes ausgerichtet – live und zum Mitmachen. Ein weiteres Top-Thema: Mobile Roboter in  Logistikanwendungen und der Produktion. Wie Roboter unterschiedlicher Hersteller in einer gemeinsamen Flotte und auf gleichen Verkehrswegen genutzt werden können, demonstriert unser „Mesh-Up“ eindrucksvoll.

Wie hat sich die Ausstellerstruktur der Automatica 2025 im Vergleich zu den Vorjahren verändert, und welche neuen internationalen Akteure sind dieses Jahr vertreten?
Anja Schneider: Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden. Trotz einer herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtsituation rechnen wir mit rund 750 Aussteller aus 40 Ländern, ein Drittel von ihnen präsentiert sich auf der Messe das erste Mal. Neben den bekannten internationalen Branchengrößen aus Robotik und Automation, die seit vielen Jahren die Automatica als ihre Leitmesse nutzen, freuen wir uns auf Neuzugänge wie, Delta Electronics, Dobot Europe, Estun Automation, Hanwha Robotics, Harting, HD Hyndai Robotics, Reis Robotics, RK Rose+Krieger, SAP und Shenyang SIASUN Robot & Automation. Besonders stolz sind wir auch, Intrinsic Innovation und Doosan wieder zu unseren Ausstellern zählen zu dürfen.

Welche Besucherzahlen werden für dieses Jahr prognostiziert, und welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Messe für ein breites internationales Publikum attraktiv zu gestalten?
Anja Schneider: Die Automatica wird international stark nachgefragt, was auch die wachsende Ausstellerzahl belegt. Vom 24. bis 27. Juni wird München zum Place to be, wenn es um Robotik und Automation geht – das wird sich in den Besucherzahlen widerspiegeln. Wir erwarten ein internationales Fachpublikum aus über 100 Ländern.

Inwiefern beeinflussen globale politische Entwicklungen, wie Handelsbeziehungen und internationale Kooperationen, die zunehmende Internationalisierung der Messe, insbesondere die stärkere Präsenz chinesischer Aussteller?
Anja Schneider: Jede Messe ist ein Spiegel ihrer Branche, so auch die Automatica. Konjunkturelle Rahmenbedingungen ebenso wie politische und gesellschaftliche Faktoren beeinflussen die Resonanz, aber auch Aussteller- und Besucherstruktur. Unser Anspruch ist es, den Weltmarkt vollständig abzudecken und alle wichtigen Unternehmen – ob aus Europa, Asien und Amerika – zu versammeln. Die von Ihnen angesprochenen chinesischen Unternehmen sind ein wesentlicher Teil dieses globalen Marktes.

Sie schreiben in einer Pressemitteilung vom Februar, dass „der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zunehmend über Sein oder Nichtsein in der industriellen Produktion bestimmt und europäische Unternehmen Gefahr laufen, in dieser Spitzentechnologie den Anschluss zu verlieren“. Wie können deutsche respektive europäische Hersteller einen möglichen Rückstand aufholen?
Anja Schneider: Europäische Hersteller müssen jetzt gezielt in KI-Kompetenzen investieren, Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen eingehen und Pilotprojekte zügig in skalierbare Lösungen umwandeln. Politische und finanzielle Unterstützung seitens der EU und nationaler Regierungen kann hierbei ein entscheidender Katalysator sein. Richtig ist aber auch, dass viele europäische Hersteller mit praxiserprobten KI-Lösungen aufwarten, die ihre Vorteile in der Produktion mit überschaubaren Investitionen ausspielen. Dass viele Lösungen schon zur Verfügung stehen, wird die Automatica 2025 eindrucksvoll demonstrieren.

Die Robotik entwickelt sich rasant und in vielfältigen Richtungen, die die Industrie und unser tägliches Leben nachhaltig beeinflussen. Kann die Automatica mit ihrem zweijährigen Turnus diese Geschwindigkeit abbilden?
Anja Schneider: Der zweijährige Turnus ist ideal für die Automatica. Er ermöglicht es uns, einerseits kurzfristige Trends aufzugreifen, aber auch auf anhaltende Entwicklungen einzugehen. So stellen wir alle zwei Jahre unsere Themenführerschaft und weltweite Aufmerksamkeit wieder unter Beweis.

Inwieweit unterstützt die Automatica die Besucher dabei, Know-how in der Robotik aufzubauen?
Anja Schneider: Wissenstransfer spielt bei der Automatica eine zentrale Rolle. Das gesamte Rahmenprogramm widmet sich dem Ziel, Innovationstreiber aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu vernetzen. Unter diesem Anspruch stehen insbesondere der munich_i Hightech-Summit am ersten Messetag, aber auch die vielen offenen Foren. Mit unseren Showcases wollen wir Innovation greifbar transportieren. So macht unser Praxisformat „Smart Maintenance +“ das Anlagenmanagement der Zukunft erlebbar. Das vielleicht etwas sperrige, aber umso wichtigere Thema der Interoperabilität wird auf unserer Sonderschau „Connected Machiens“ veranschaulicht. Hier erleben Fachbesucher, was heute schon möglich ist und wie Konnektivität noch einfacher wird.

Inwieweit zeigen die Aussteller der Messe, wie Machine Vision, KI und Robotik zusammenspielen?
Anja Schneider: Viele unserer Aussteller präsentieren integrierte Lösungen, in denen Machine Vision, KI und Robotik optimal miteinander kombiniert werden. Anwendungsbeispiele reichen von der Qualitätssicherung bis hin zur autonomen Logistik. Zentraler Treffpunkt ist der Machine Vision Pavilion mit seinen Expert Huddles, aber auch unser messeübergreifender Showcase Photonics meets Robotics. AI.Success Stories. Hier wird die Vision selbstlernender Produktionsmaschinen und einer vollautomatisierten First-Time-Right-(FTR)-Production greifbar.

„Die Automatica stellt sich den großen globalen Herausforderungen unserer Zeit.“ Was setzen Sie als Veranstalter dem Abwärtstrend der deutschen Industrie entgegen?
Anja Schneider: Die Automatica ist eine Plattform, auf der Politik und Industrie zusammenkommen und über Lösungen diskutieren. Als Branchenplattform kann eine Messe für sich genommen keinen Abwärtstrend stoppen, aber sie kann Impulse setzen, relevante Experten vernetzen und neue Ideen vorantreiben. In diesem Sinne leistet die Automatica einen wertvollen Beitrag.

Welche persönliche Empfehlung für ihren Messebesuch geben Sie den Besuchern mit auf den Weg?
Anja Schneider: Es gibt auf der Automatica viel zu entdecken, von den Ausstellungshighlights und Innovationen unserer Aussteller bis hin zum vielfältigen Rahmenprogramm. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich vorab online auf unserer Webseite zu informieren. Mein Tipp: unsere automatica App, die Hallenpläne, Ausstellerdaten und Termine mobil optimiert zur Verfügung stellt – intuitiv und übersichtlich. Bei aller Planung ist aber auch etwas Spontanität wichtig. Wenn Sie es einrichten können, nehmen Sie sich die Zeit und lassen sich etwas durch die Messehallen treiben. Wer noch auf der parallel stattfindenden Laser World of Photonics oder World of Quantum vorbeischauen möchte, sollte mindestens zwei Messetage einplanen. (agry)

Kontakt

Messe München GmbH

Messegelände
81823 München

+49 89 949 20720

Top Feature

inspect award 2025


Die Abstimmung für den inspect award 2025 läuft.

Stimmen Sie jetzt ab!

Digitaler Event-Kalender 2025

Jetzt an den Events teilnehmen, live oder on demand. 

Zur Seite

Fokus Nachhaltigkeit

Lesen Sie Fachbeiträge, News und Interviews zum Thema

Zur Microsite

Spannende Artikel zu Fokus-Themen finden Sie in unseren E-Specials. Lesen Sie jetzt die bisher erschienenen Ausgaben.

Zu den E-Specials

Media Kit

Die Mediadaten 2025 sind jetzt verfügbar! Laden Sie sie hier herunter.

Top Feature

inspect award 2025


Die Abstimmung für den inspect award 2025 läuft.

Stimmen Sie jetzt ab!

Digitaler Event-Kalender 2025

Jetzt an den Events teilnehmen, live oder on demand. 

Zur Seite

Fokus Nachhaltigkeit

Lesen Sie Fachbeiträge, News und Interviews zum Thema

Zur Microsite

Spannende Artikel zu Fokus-Themen finden Sie in unseren E-Specials. Lesen Sie jetzt die bisher erschienenen Ausgaben.

Zu den E-Specials

Media Kit

Die Mediadaten 2025 sind jetzt verfügbar! Laden Sie sie hier herunter.