Mobile Automation

Luxuriöses Unikat auf Schienen

Wartungsfreie Federklemmtechnik im Panoramawaggon Luxon

04.03.2022 - Im hochmodernen Panoramawaggon Luxon von RailAdventure sind die Betreiber bei der Wahl des Interieurs sowie der technischen ­Ausstattung keine Kompromisse eingegangen – auch nicht bei den Reihenklemmen, Steckverbindern und der Interface-Elektronik.

Der Panoramawagen Luxon bietet alles, was eine Event-Location braucht: eine Bar, eine Lounge, bequeme und individuell arrangierbare Sitzmöglichkeiten, Gastronomie vom Zwei-Sterne-Koch. Das Besondere: Der Luxon rollt für Privat- und Geschäftskunden über das normale Schienennetz quer durch Deutschland und Europa. „Wir fahren grundsätzlich überall hin, wo die Gleise unsere Spurweite haben – von Narvik im Norden Norwegens bis weit in den Süden hinter die Türkei“, so Jörg Schurig, technischer Projektleiter. Gemeinsam mit Alex Dworaczek führt er die Geschäfte des Münchener Eisenbahnverkehrsunternehmens RailAdventure, die den Luxon betreibt. Als rollendes Schienenfahrzeug muss der Luxon damit auch die in der Bahnbranche geltenden Anforderungen an die elektronischen Einrichtungen erfüllen, die etwa durch die DIN EN 50155, die DIN EN 50121 oder die DIN EN 45545 vorgegeben werden. Will man zusätzlich – wie im Luxon – auf dem stark begrenzten Raum das Maximum an Hightech unterbringen, wird es umso schwieriger. Man entschied sich für einen Projektpartner, der bereits eng mit der Bahnbranche verknüpft ist.

46 Kilometer Leitungen, mehr als 30.000 Klemmstellen

„Wago hat uns bereits in einer sehr frühen Phase unterstützt, als es noch um die bloße Produktauswahl ging. Dieser Support hat über all die Jahre nicht nachgelassen, auch als es richtig kompliziert wurde. Das ist beispielgebend und habe ich so in der Vergangenheit kaum erlebt“, lobt Jörg Schurig die enge Zusammenarbeit. Fast jedes Bauteil aus dem Wago-Segment Verbindungstechnik ist im Laufe der Jahre im Panoramawagen Luxon verbaut worden: 46 Kilometer elektrische Leitungen verbunden über mehr als 30.000 Klemmstellen. Nahezu die komplette elektromechanische Installation erfolgt über deren Reihenklemmen und Steckverbinder: von den Steckdosen in der Bar über die LED-Spots in der Lounge bis hin zu den Verteilerschränken hinter der Bordküche im Unterdeck – überall dort, wo elektrischer Strom fließt und Signale übertragen werden, kommt die wartungsfreie Federklemmtechnik des Mindener Unternehmens zum Einsatz. In einer solch begrenzten Einbauumgebung ist eine möglichst geringe Baubreite erforderlich, um eine hohe Packungsdichte zu erreichen. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten etwa auch die steckbaren Relaismodule, die die hohen Standards der einschlägigen Bahnnormen erfüllen. Gäste sehen von alldem nichts, die Technik verbirgt sich hinter edlen Verkleidungen.

Sieben Jahre, 100.000 Arbeitsstunden

Die beiden Geschäftsführer und Eisenbahner Jörg Schurig und Alex Dworaczek haben 2011 den fast 60 Jahre alten Panoramawaggon von der ehemaligen Rheingold TEE gekauft und mit viel Herzblut, aber hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand auf Vordermann gebracht. Mehr als sieben Jahre hat der Umbau gedauert, umgerechnet rund 100.000 Arbeitsstunden. „Solche Projekte kann man nicht auf der grünen Wiese starten, es braucht ein tiefgreifendes Verständnis für die Branche, ein stabiles Netzwerk an zuverlässigen Partnern und nicht zuletzt eine ordentliche Portion technisches Know-how“, erklärt Jörg Schurig.

Was so entstand, ist ein echtes Unikat aus Leidenschaft. „Wir haben einen Markt geschaffen, den es vorher schlicht nicht gab“, so Jörg Schurig mit Stolz in der Stimme. Dabei wird er nicht müde zu betonen, dass keineswegs nur Geschäftsleute und Unternehmer zu seinen Kunden zählen. „Ganz im Gegenteil. Mit uns fahren zu einem großen Teil Privatleute, die sich diesen Luxus zu besonderen Anlässen gönnen: Vom prominenten Schauspieler bis hin zur Jubiläumsgesellschaft sorgen wir für bewegende Momente. Und das ist wortwörtlich gemeint!“

Konferenzraum der etwas anderen Art

Doch wie sieht so eine Fahrt im Luxon eigentlich aus? Mal angenommen, Ruben Meyer ist Vorstandsmitglied und somit ein gefragter Gesprächspartner. Meetings laufen für ihn in der Regel nach demselben Muster ab: Termin vereinbaren, Inhalte gut vorbereiten, den richtigen Besprechungsraum aufsuchen, Platz nehmen – und Durchhaltevermögen beweisen. Mittags gibt es ein kaltes Buffet auf dem Flur oder etwas Warmes in der Kantine. Am Ende des Tages raucht der Kopf, brennen die Augen und Meyer ist froh, wieder an der frischen Luft zu sein.

Es gibt aber auch Veranstaltungen, die laufen für das fiktive fränkische Vorstandsmitglied ganz anders ab: Dann nämlich machen sich Ruben Meyer und seine Mitarbeiter nicht auf den Weg in ein nüchternes Konferenzzimmer, sondern zum nahegelegenen Nürnberger Hauptbahnhof. Dort steht pünktlich zum bestellten Zeitpunkt der eigens für diesen Tag gebuchte Sonderzug, an den ein ganz besonderer Waggon gekoppelt ist – der Luxon. Das riesige Glasdach im Mittelteil des exklusiven Panoramawaggons verspricht einen ungehinderten Blick auf die vorbeiziehende Landschaft. Und die kann sich schließlich jeder selbst aussuchen, indem die Route im Vorfeld individuell vereinbart wird.
Nach dem Start in Nürnberg bespricht Ruben Meyers Team an der Bar letzte Details für den bevorstehenden Termin. Im Panoramadeck sind die Tische bereits in der Konferenzvariante angeordnet. Nach etwa einer halben Stunde folgt in Ingolstadt der erste Zwischenstopp. Hier steigen die Geschäftspartner zu, mit denen heute der neue Liefervertrag abgeschlossen werden soll. Insgesamt elf Personen befinden sich nun an Bord, 20 Gäste sind maximal möglich. Während der Luxon gemütlich gen Süden fährt und dabei München links liegen lässt, erstreckt sich hinter dem prachtvollen Starnberger See das gewaltige bayerische Alpenvorland – ein Anblick, den in dieser Form sonst wohl kein Veranstalter bieten kann. Nach etwa zwei Stunden intensiver Verhandlungen vertreten sich Meyer und seine Gäste in Weilheim in Oberbayern die Beine oder nehmen Platz in der Lounge. In der Pause wird das Panoramadeck zügig zum Restaurant umgebaut. Nur 30 Minuten braucht die Crew dafür. Beim anschließenden exklusiven Drei-Gänge-Menü geht es mit einem Schlenker um den Ammersee zurück nach Ingolstadt und Nürnberg.

Autor
Kilian Fröhlich, Global Business Developer

Kontakt

Wago Kontakttechnik GmbH

Hansastr. 27
32423 Minden
Deutschland

+49 571 887 9346
+49 571 887 169

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