Männliche Küken mit Laser und optischen Verfahren erkennen

14.06.2019 -

Das Töten männlicher Küken ist tierschutzrechtlich nur noch übergangsweise zulässig, da in Kürze Verfahren zur Geschlechterbestimmung im Ei zur Verfügung stehen werden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute entschieden. Bei der Bestimmung des Geschlechts spielen Laser und optische Verfahren eine entscheidende Rolle. Die Weltleitmesse für Photonik, LASER World of PHOTONICS 2019, zeigt vom 24. bis zum 27. Juni 2019 auf dem Messegelände in München die gesamte Bandbreite von Lasern und optischen Technologien.  Darunter auch Laserstrahlquellen, Fasern und Bildsensoren – alles Bausteine, die für die Geschlechtsbestimmung von Küken notwendig sind.

Jahr für Jahr sterben allein in Deutschland 45 Millionen männliche Küken, deren Aufzucht nicht lohnt, im Schredder. Laser und optische Verfahren können dieses massenhafte Töten beenden. Die 2017 gegründete Kölner SELEGGT GmbH liefert bereits Eier von Hennen an Handelsketten, deren Geschlecht bereits im Ei bestimmt wurde. Dafür brennt ein Laser nach neuntägiger Brut ein winziges Loch in die Schale, aus der ein Tröpfchen so genannte Allantoisflüssigkeit entnommen wird. Weisen patentierte Marker darin weibliche Hormone nach, kommt das Ei für weitere zwölf Tage in den Brutkasten zurück. Dank dieser Geschlechtsbestimmung im Brutei schlüpfen nur noch Hennen, während männliche und unbefruchtete Bruteier frühzeitig aus dem Brutprozess genommen und zu Futtermittel verarbeitet werden.

Küken-Tod mit Künstlicher Intelligenz und NIR-Raman-Spektroskopie verhindern

Forscher der TU München arbeiten an einem rein optischen Verfahren, das ohne Öffnen der Bruteier auskommt und sehr viel früher verlässliche Ergebnisse liefern soll. Dafür analysiert das Team um die Professoren Benjamin Schusser und Axel Haase die Eier per Magnetresonanztomographie (MRT), ehe sie in den Brutschrank kommen. Deep Learning Algorithmen erkennen anhand der MRTDaten, ob es sich um befruchtete Eier handelt. Ist das nicht der Fall, können sie aussortiert und – da nicht bebrütet – als Lebensmittel genutzt werden. Geschlechterbestimmung per MRT ist ebenfalls machbar, bedarf jedoch nach
Angaben der Forscher zur Marktreife noch optimierter Bildauswertungsalgorithmen.

Einen Durchbruch meldeten jüngst auch Forscher der Medizinischen Fakultät

Dresden und der Klinik für Vögel und Reptilien der Uni Leipzig. Sie treiben ein Verfahren zur Geschlechterbestimmung per Nahinfrarot-Raman-Spektroskopie voran. Dafür musste bisher per Laser ein etwa zehn Millimeter großes Loch in das Brutei eingebracht und im Nachgang der Diagnose wieder verschlossen werden. Mittlerweile sind die Forscher in der Lage, das Geschlecht auch durch die unversehrte Eischale zu bestimmen: Nach dreitägiger Brut bildet sich im Ei ein Blutgefäßsystem, welches das eingebrachte Licht reflektiert und die spektroskopische Bestimmung des Geschlechts anhand seines Hämoglobinspektrums erlaubt. Nach Angaben der Forscher liegt auch mit preiswerten Spektrometern binnen Sekunden ein verlässliches Ergebnis vor. Kosten und Zeit seien angesichts der allein in Deutschland zu prüfenden 100 Millionen Bruteier jährlich zentral.

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