Die Automatica vom 24. bis 27. Juni in ­München gilt als zentrales Branchen-Event für Automatisierung und Robotik. Im Fokus stehen neben den genannten Themen auch Digitalisierung, KI und Nachhaltigkeit. Wir haben ausstellende Unternehmen gefragt, welche Produkte und Technologien an ihrem Messe­stand im Mittelpunkt stehen und welche technologische Entwicklung ihrer Meinung nach die Automatisierung in den kommenden fünf Jahren prägen wird. 

Michael Mayer-Rosa

Senior Director der Industrial Automation Business Group EMEA und Head of Intelligent Robot Systems (IRS) bei Delta Electronics

Auf der Automatica 2025 präsentiert sich Delta Electronics als ganzheitlicher Factory Solution Provider – mit einem klaren Fokus auf sofort einsetzbare, praxistaugliche Automatisierungslösungen, die besonders auf die Anforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zugeschnitten sind. Ein Highlight unseres Messeauftritts ist unsere ­mobile Erweiterung der D-Bot-Familie. Die kollaborativen Roboter sind flexibel einsetzbar und werden in Live-Demonstrationen unter anderem bei der Palettierung, Machine Tending und KI-gestützter Qualitätskontrolle gezeigt. Besonders hervorzuheben ist unsere neue, schlüsselfertige Palettier-Komplettlösung mit intuitiver Bedienung und Step-by-Step-Wizard – so gelingt die Einrichtung unkompliziert und ganz ohne externen Dienstleister. Ein weiteres Messehighlight ist unser neues Cognibot-Kit, das unsere Roboter um KI-Funktionen wie Sprachsteuerung, Gestenerkennung und 3D-Vision erweitert. Damit zeigen wir, wie moderne Automatisierung heute modular, einfach und direkt einsatzbereit umgesetzt werden kann.

In den nächsten fünf Jahren wird die Automatisierungsbranche besonders durch kognitive Robotik, benutzerfreundliche Systeme und modulare Lösungen geprägt. Technologien wie Sprachsteuerung, Objekterkennung und multimodale Interaktion – wie man sie etwa bereits bei unserem Cognibot-Kit erleben kann – machen dabei KI und die Vorzüge dieser Technologie zunehmend auch für KMU zugänglich. Entscheidend ist dabei die einfache Integration in bestehende Prozesse – ohne großen Aufwand oder Expertenwissen. Gleichzeitig gewinnt branchenübergreifende Standardisierung an Bedeutung, da Automatisierungslösungen flexibel in verschiedenen Industrien einsetzbar und schnell skalierbar sein müssen. Kurzum: Kognitive Robotik und KI werden die Automatisierungsbranche nachhaltig verändern – und wir von Delta werden unseren Teil zu einer intelligenten und grünen Zukunft beitragen!

Kevin Moser

Business Development Experte bei Faulhaber 

Die Automatica ist für uns bei Faulhaber ein wichtiger Termin im Messekalender. Wir nutzen die Gelegenheit gerne, um uns mit Kunden, Partnern und Vordenkern der Branche zu treffen und auszutauschen. Auch 2025 werden wir mit einem eigenen Stand und erfahrenen Kollegen vor Ort sein. Mit im Gepäck: unsere neuesten Produktentwicklungen, die speziell auf Anwendungen in der Automation und Robotik ausgerichtet sind. Dazu gehören zum Beispiel die äußerst kompakten und leistungsfähigen Motoren der neuen SXR-Familie, die dazu passenden Getriebe sowie der Motion Controller MC 3602/06 B, der für vier verschiedene Motortechnologien geeignet ist. 

Diese Neuheiten stehen hierbei auch eindrucksvoll für die technologische Richtung, in die sich die Robotik und Automatisierungstechnik entwickelt. Dem klaren Trend folgend, kompakte und energieeffiziente Antriebssysteme mit hoher Leistungsdichte intelligent zu vernetzen. Damit unterstützen wir auch maßgeblich den technologischen Fortschritt der humanoiden Roboter und robotischen Assistenzsysteme, die rasant an Bedeutung gewinnen und das Potenzial besitzen, künftig viele neue Anwendungsfelder zu erschließen. Insbesondere dort, wo der Mensch entlastet, der Alltag erleichtert oder der Fachkräftemangel ausgeglichen werden muss.

Christian Gabriel

Head of Market & Portfoliomanagement bei Keba 

Auf der Automatica zeigt Keba, wie ganzheitliche Automatisierungslösungen heute schon aussehen können – offen, flexibel und zukunftssicher. Die Plattform Kemro X vereint ein modulares Hard- und Software-Portfolio, das sich so individuell konfigurieren lässt wie ein Burger – perfekt abgestimmt auf die Anforderungen moderner Produktion. Highlight ist das KI-Modul AE 550, das künstliche Intelligenz direkt in Steuerungssysteme inte­griert – etwa zur objekterkennungsbasierten Manipulation in Robotik-Anwendungen. Im realitätsnahen Setup einer End-of-Line-Anlage mit digitalem Zwilling demonstrieren wir, wie durchgängige Lösungen von der Simulation bis zum Livebetrieb aussehen – und welchen konkreten Nutzen sie in der Praxis stiften. 

Dabei wird deutlich: Die Zukunft der Automatisierung verlangt neue Denkweisen. Drei Trends werden die Branche in den nächsten fünf Jahren prägen: Security by Design, Hardwareunabhängigkeit durch App­store-Modelle und technologische Tiefe im 
Engineering. Nur wer Sicherheit von Anfang an mitdenkt, Software flexibel einsetzt und digitale Zwillinge für effizientere Entwicklungsprozesse nutzt, bleibt wettbewerbsfähig. Entscheidend ist der Mut zu offenen Ökosystemen und zur Zusammenarbeit – für mehr Kundennutzen, kürzere Entwicklungszeiten und resiliente Lösungen. Automatisierungstechnik wird so vom Hardwaregeschäft zum technologiegetriebenen Lösungsanbieter mit echtem Mehrwert.

Mathieu Desmarais

Produktmanager bei Creaform 

Auf der Automatica 2025 wird der Schwerpunkt von Creaform darauf liegen, Herstellern zu helfen, den Übergang zu einer intelligenten, automatisierten Qualitätskontrolle zu beschleunigen. Unsere 3D-Scanning-Lösungen, wie der MetraScan 3D-R, der Cube-R und das Automation-Kit, kombiniert mit dem leistungsstarken Automation-Modul der Creaform Metrology Suite, liefern zuverlässige, hochdurchsatzfähige dimensionalen Analysen direkt in der Produktionsumgebung. Wir werden zudem zwei neue Add-ons vorstellen, die unsere Inspektionsmöglichkeiten erweitern: Das Sheet Metal Add-on, das die Validierung von gestanzten und gefalteten Teilen mittels CAD-basierter Inspektion vereinfacht, und das Laser Projection Add-on, das die Positionierung von Bauteilen während der Inspektionsabläufe verbessert. Diese Tools steigern nicht nur die Effizienz, sondern reduzieren auch Nacharbeiten und Ausschuss, was nachhaltigere Fertigungsprozesse unterstützt.

Ich bin überzeugt, dass KI-gestützte Dateninterpretation, insbesondere in Kombination mit Echtzeit-Messtechnik und Robotik, die Produk­tionsumgebungen in den kommenden fünf Jahren revolutionieren wird. Sie wird ­adaptivere und prädiktive Qualitätskon­trollstrategien ermöglichen, die Ausfallzeiten und Energieverbrauch minimieren. Bei Creaform gestalten wir diese Zukunft aktiv mit, indem wir skalierbare, schlüsselfertige 3D-Scanning-Lösungen anbieten, die Hersteller dazu befähigen, datengestützte Entscheidungen zu treffen und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Maximilian Lückenhaus

Director Marketing + Business Development bei MVTec Software

Als Machine-Vision-Softwarehersteller freuen wir uns über die größere Sichtbarkeit, welche die industrielle Bildverarbeitung auf der diesjährigen Automatica aufgrund eines eigenen Ausstellungsbereichs bekommt. Mit unserem Messeauftritt wollen wir zwei Botschaften aussenden. Erstens: Mit Machine Vision lassen sich entscheidende Wettbewerbsvorteile in der Produktion erzielen. Zweitens: In Sachen Entwicklung von Künstlicher Intelligenz müssen wir uns als Münchner Unternehmen nicht verstecken. Beide Botschaften gehen Hand in Hand, denn Technologie allein darf kein Selbstzweck sein. Auf unserem Messestand werden wir deshalb zeigen, wie aktuelle Technologien gewinnbringend eingesetzt werden können. Beispielsweise demonstrieren wir, wie mit KI, in unserem Fall Deep Learning, und klassischen Bildverarbeitungs­methoden die Königsdisziplin des Bin Pickings, nämlich der „Griff in die Kiste“ robust und kosten­effizient automatisiert werden kann. Vergleichbare Methoden sind bislang auf dem Markt kaum vorhanden. Zudem dürfen sich unsere Standbesucher auf unterschiedliche Anwendungsbeispiele freuen – umgesetzt mit unseren Softwareprodukten MVTec Halcon und MVTec Merlic. 

Wir sind überzeugt, dass mit KI in Zukunft noch viele weitere Anwendungen automatisiert werden können. Dazu zählen beispielsweise 3D-Vision-Anwendungen oder auch Edge-Learning auf Embedded-­Geräten. Darüber hinaus sehen wir ein großes Zukunftspotenzial in einer engeren Verzahnung von Automatisierungskomponenten mit ERP- & Warenwirtschaftssystemen, sowie Predictive-Maintenance-Systemen. Der Einstieg in Cloud-Edge-Umgebungen ebnet hierfür den Weg.

Ulrich Viethen

CEO von Murrelektronik

Der Markt für Robotik und andere automatische Handhabungssysteme wächst rasant – genau wie die elektrische Automatisierung. Die zentrale Frage: Wie lassen sich diese Systeme einfach, nahtlos und kosteneffizient installieren und betreiben? Unsere Antworten darauf: Dezentrale, intelligente Steuerungssysteme bringen Signale, Daten und Power in direkte Prozessnähe. Der digitale Zwilling kompletter Anlagen, aber auch von Komponenten und Einzelteilen bis hin zum Steckverbinder, macht neue Wege in der Anlagenplanung und einen neuen Grad an Anlagenverfügbarkeit und Flexibilität möglich. Mit uKonn-X führen wir digital durch Installation und Inbetriebnahme – und erzeugen beim Verbinden den digitalen Zwilling der realen Anlage. Klingt nicht nur einfach, ist es auch.

Die elektrische Automatisierung ist der wichtigste Treiber für die Reduktion der Energieträger, niedrigere Prozesskosten sowie geringere Abhängigkeit von den immer schwerer zu findenden Fachkräften und ermöglicht neue Mehrwertleistungen für die Kunden. Die Zukunft gehört intelligenten, ­autonomen Systemen, die schnell und einfach zu montieren sind, sich modular und damit auch im Laufe des Prozesses anpassen lassen und so wenig Energie wie möglich verbrauchen. Das spricht alles für die smarte Technologie, die uns seit mehr als 30 Jahren elektrisiert: die dezentrale elektrische Installations- und Automatisierungstechnik. Sie ist die Zukunft der Automation – und wir machen ihre Komplexität mit unseren digitalen Modellen wie uKonn-X leicht beherrschbar.

Daniel Obladen

Director Sales & Marketing bei Nabtesco Precision Europe

Unser Automatica-Motto lautet „The ­Power at your Side“. Das spiegelt ganz klar unseren Kernfokus wider. Seit mehr als 35 Jahren stehen wir verlässlich an der Seite unserer Kunden und begleiten ihren Erfolg mit hochperformanten, zuverlässigen und innovativen Getriebe- und Antriebslösungen. An unserem Stand 311 in Halle B6 können Besucher die ganze Welt der Präzisionsgetriebe erleben – und zwar für ein Drehmomentspektrum von 7 bis 70.000 Nm. Das ist weltweit einzigartig. Zu den Highlights gehört unser Dream Team für die Robotik & Automation: Durch das Zusammenspiel von Zykloid- und Wellgetrieben lassen sich Bestwerte bei der Präzision erreichen.

Natürlich spielen auch Themen wie Digitalisierung, KI und Mechatronik eine zentrale Rolle. Digitale, intelligente und vernetzte Konzepte sind der Schlüssel zur Hebung gewaltiger Potenziale – sei es in Bezug auf Produktivität, Effizienz, Prozesssicherheit, Wartung, Ressourcenschonung oder Verfügbarkeit – und werden die Automatisierungsbranche nachhaltig verändern. Wir haben passende Antworten. So kombinieren unsere digitalen Wellgetriebe die spielfreie Technologie mit smarter Sensorik und künstlicher Intelligenz – und das ganz ohne Baugrößenveränderung. Ein anderes Beispiel ist der digitale Getriebe-Zwilling. Mit einem Nabtesco-Add-on für die Robotersteuerung stellen wir getriebespezifische Daten und Charakteristiken unserer Zykloidgetriebe zur Verfügung. Ansätze wie diese eröffnen vollkommen neue Möglichkeiten. Keine Frage: Die Zukunft der Automatisierung ist digital.

Marcel Geurts

Produktmanager bei Neugart

Die Automatica 2025 steht im Zeichen von Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit und Robotik – Themen, die auch bei Neugart eine zentrale Rolle spielen. Unser Schwerpunkt liegt auf hochpräzisen, leistungsstarken Planetengetrieben für dynamische Pick&Place-Anwendungen, wie sie insbesondere im Bereich der Verpackungstechnik im ­Prim­ary- und Secondary Packaging immer wichtiger werden. Mit der neuen Getriebebaureihe NDF110, die speziell für den Einsatz in Delta-Robotern entwickelt wurde, bieten wir eine zukunftsweisende Lösung für Anwendungen, bei denen höchste Dynamik, Präzision und Effizienz gefragt sind. Weitere innovative Baureihen stehen kurz vor der Markteinführung und unterstreichen unseren Anspruch, technologische Antworten auf die steigenden Anforderungen in der automatisierten Produktion zu liefern.

Wir sind überzeugt, dass sich die ­Automatisierungsbranche in den kommenden fünf Jahren noch stärker in Richtung Geschwindigkeit, Effizienz und Intelligenz entwickeln wird – angetrieben durch den wachsenden Einsatz von Robotik und KI. Als Getriebehersteller leisten wir einen entscheidenden Beitrag, um diese Entwicklung mit robusten, langlebigen und dabei hoch performanten Komponenten zu ermöglichen.

Nadine Hehn

Geschäftsführerin bei Wittenstein Galaxie 

Unsere Getriebe und Aktuatorlösungen mit Nullspiel, extremer Verdrehsteifigkeit, enormer Drehmomentdichte und Überlastfähigkeit ermöglichen unseren Kunden – speziell im Bereich der Medizinrobotik – die Achsen noch kleiner zu bauen und mehr ­Sicherheit im System zu verankern. Zudem sind neue Einsatzfälle zum Beispiel mit höheren externen Kräften realisierbar. Unser breites Produktportfolio ermöglicht dabei für nahezu jede Achse im Roboter eine Lösung. 
Über die Sensorisierung unserer Produkte und einer großen Auswahl an Geberschnittstellen kommen wir dem Trend der verbesserten Konnektivität und erhöhter Intelligenz in Robotersystemen nach. Kundenspezifische Anpassungen zur Lösung konkreter Probleme stehen für uns auf der ­Tagesordnung. Die Miniaturisierung von ­Antriebslösungen ist essenzieller Bestandteil unserer Produktinnovationen, was sich speziell in unseren Galaxie-Getrieben und -Aktuatoren, unseren Frameless-Motoren der Cyber Kit Line und auch in den 6-achsigen Kraft-Drehmomentsensoren unseres Joint Ventures Resense zeigt. Gemäß unserem Messemotto „We empower the next robotic revolution“ unterstützen wir die Robotik so noch besser.

Hannes Häusler

Leiter Cobot-Bereich bei Gerhard Schubert 

Auf der Automatica sind wir erstmals als Aussteller vertreten und präsentieren unsere Cobot-Technologie in gleich zwei Anwendungsfällen. Lebensmittel und Kosmetik­artikel nimmt unser Cobot tog.519 zuverlässig auf, identifiziert diese autonom und platziert sie in Sekundärverpackungen. Mit bis zu 90 Takten die Minute arbeitet die Technologie dabei so schnell wie keine andere Marktlösung. Kamerasystem und Roboter stammen aus unserem Haus und harmonieren deshalb miteinander. Diese Integration macht unsere Lösung am Markt einmalig. Der tog.519 kann dadurch selbst unsortierte Objekte picken und beispielsweise in bewegte Trays platzieren. Dafür sorgt eine KI-basierte Bilderkennung, die es dem Cobot ermöglicht, unterschiedliche Objekte selbständig zu erkennen. Systeme wie der tog.519 zeigen, dass neuronale Netze im Bereich der Bilderkennung bereits heute komplexe ­Erkennungsaufgaben zuverlässig im Dauer­betrieb übernehmen. 

Künftig ist es denkbar, dass wir Roboter mithilfe von KI so programmieren, dass sie noch präzisere Anweisungen empfangen und diese prozesssicher umsetzen können. Dies wird die Automatisierung grundlegend verändern. Für die KI bedeutet dies den endgültigen Übergang aus dem Labor in den ­industriellen Produktionsalltag – dergestalt, dass auch Anwender ihre Prozesse automatisieren können, die heute kein Inhouse-Engineering besitzen. Systeme wie der tog.519 verdeutlichen, dass Hightech nicht kompliziert sein muss.