Weniger Stecker, mehr Verbindung
10.12.2024 - Nachhaltig automatisieren mit AS-Interface
Ein einziges ungeschirmtes, zweiadriges Profilkabel für Standard- und Safetydaten plus Energie, Durchdringungstechnik statt Steckverbinder sowie hohe Flexibilität und Wirtschaftlichkeit: AS-Interface zeichnet sich aber nicht nur durch seine Einfachheit und Leistungsfähigkeit aus. Die weltweit standardisierte Verdrahtungs- und Steuerungstechnologie erfüllt auch die Forderung nach Nachhaltigkeit.
Verantwortung für die Umwelt, Verringerung des ökologischen Footprints durch Einsparung von CO2, Dekarbonisierung von industriellen und logistischen Prozessen, aber auch Themen wie Ressourceneinsparung und Fachkräftemangel – das Thema Nachhaltigkeit in der Industrie hat viele Facetten. Produkte und Prozesse werden nicht mehr nur unter die ökonomische, sondern zunehmend auch unter die ökologische Lupe genommen. Doch wie können mit AS-Interface nachhaltige Automatisierungslösungen umgesetzt werden?
Einfachheit als Basis
Alle Generationen von AS-Interface basieren auf dem Prinzip der Einfachheit: Teilnehmer im ASi-Netzwerk werden in Durchdringungstechnik an ein ASi-Profilkabel angeschlossen – ohne spezielles Werkzeug und genau da, wo sie benötigt werden. ASi ist jedoch nicht (mehr) nur eine flexible und kostengünstige Verdrahtungslösung, sondern eine Technologie, die leistungsfähige Automatisierungslösungen ermöglicht und – zumal sie Standard- und Sicherheitssignale auf dem gleichen Kabel überträgt – auch die Umsetzung funktionaler Sicherheit einfach macht. IO-Link Devices und zukünftig auch IO-Link Safety Devices können mit ASi-5 angeschlossen und so in Industrie 4.0 und entsprechende IIoT-Strukturen integriert werden.
Die Software-Suites von Bihl+Wiedemann – Asimon360 für Safety- und ASi Control Tools360 für Standardapplikationen – gewährleisten eine intuitive, fehlerfreie und funktionale Lösung individueller Aufgabenstellungen und Netzwerktopologien. Komplexe Anforderungen, beispielsweise in der Antriebstechnik, sind mit ASi-5 einfach umsetzbar. Und unter Security-Aspekten überzeugt die Technologie, da sie in der Feldebene einen kommunikativen Bruch zu TCP/IP vollzieht. Dadurch werden die Netzwerkteilnehmer von der Außenwelt abgeschirmt und mögliche Sicherheitslücken können so – im Gegensatz zu Feldmodulen anderer Technologien mit integrierter Ethernetschnittstelle – gar nicht erst entstehen.
Und schließlich sind alle modernen ASi-Geräte von Bihl+Wiedemann feldupdatefähig, was bedeutet, dass etwa bei neuen Sicherheitsanforderungen die Hardware nicht mehr zwingend getauscht werden muss.
Welche Einsparpotenziale bietet AS-Interface?
Während andere Feldbuslösungen typischerweise sowohl für den Busanschluss als auch für die Stromversorgung kodierte Stecker benötigen, bei denen es zudem verschiedene Standards zu beachten gilt, sind bei ASi Stecker für den Anschluss von ASi-Netzwerkteilnehmern in der Regel nicht erforderlich, da diese Komponenten auf das Profilkabel gepierct werden. Zudem entfallen auch die Anschlusskabel in vorkonfektionierter Länge, die beispielsweise für die Verbindung und die Stromversorgung von Ethernetmodulen benötigt werden. ASi-Komponenten hingegen können dort, wo sie gerade gebraucht werden, flexibel an ein von der Rolle nach Bedarf abgelängtes ASi- oder Aux-Profilkabel angeschlossen werden. Allein in Bezug auf den Bedarf an Steckern und Kabeln ergibt sich so bei der Verdrahtung mit AS-Interface im Vergleich zu ethernetbasierten Feldbuslösungen eine Kosteneinsparung von rund 100 bis 150 Euro pro Modulanbindung.
Einsparpotenziale bietet ASi aber nicht nur gegenüber anderen Feldbuslösungen, sondern auch im Vergleich zur Parallelverdrahtung, bei der jedes Signal einzeln auf die Steuerung verdrahtet werden muss. Auch hier ist der Rohstoffeinsatz von Kupfer und Kunststoff für das ASi-Profilkabel sowie der zu seiner Produktion erforderliche Energieverbrauch im Vergleich zur Herstellung der alternativ benötigten einzelnen Litzen um ein Vielfaches geringer. Und auch bei einer späteren Entsorgung gibt es den positiven Umwelteffekt, dass entsprechend weniger Abfall anfällt. Weniger Kunststoff, weniger Kupfer – mehr für die Umwelt: AS-Interface ist als ressourcenschonende Technologie heute zukunftsfähiger denn je – vor allem im Vergleich zu anderen Automatisierungssystemen in der Feldebene.
Zeit ist Geld – AS-Interface spart beides!
Arbeitszeit ist – gerade auch mit Blick auf den Fachkräftemangel – eine weitere wertvolle Ressource, von der umso mehr zur Verfügung steht, je weniger verschwendet wird. Durch verpolungssichere Profilkabel und Durchdringungstechnik ist AS-Interface – laut Hersteller – das wohl effizienteste Verdrahtungssystem seiner Art auf dem Markt: Es spart Material, Zeit und damit folglich auch Geld. Im Gegensatz zu anderen Feldbuslösungen können Sensoren und Module über ASi sekundenschnell angeschlossen werden ohne vorangehende Planungs- und Kommissionierungszeit für und ohne Warten auf vorkonfektionierte Verbindungskabel, die in vielen unterschiedlichen Längen vorgehalten werden müssen, ohne Suche nach einer passenden Montagestelle, ohne die Gefahr falscher Kabellängen oder nicht kompatibler Steckerkodierungen und ohne Hantieren mit bis zu vier Kabeln pro Modul. Zudem können viele Module unter einer einzigen IP-Adresse angeschlossen werden - über lediglich zwei Adern zum Gateway. Dies spart teure Montagezeit, auch im Fall einer schnellen nachträglichen Integration zusätzlicher ASi-Teilnehmer, und reduziert zuvor auch spürbar den Planungsaufwand in der mechanischen und elektrischen Konstruktion oder in Service und Instandhaltung.
Auch gegenüber der traditionellen Parallelverdrahtung bietet die Installation mit ASi – neben dem bereits erwähnten deutlich reduzierten Materialbedarf – hohe Einsparpotenziale. Während man für die Verdrahtung eines einzelnen Motorstarters mit 13 Adern schnell rund 60 bis 90 Minuten Installationszeit braucht, kann man die gleiche Aufgabe über ASi mit einem aktiven Verteiler mit M12-Anbindung an den Motor und einem zweiadrigen Profilkabel, das schon in der Anlage liegt, in zwei Minuten realisieren. Zudem sorgen Diagnosetools bei ASi dafür, dass man nicht eine Vielzahl von einzelnen Drähten – mit der Gefahr des Vertauschens – kontrollieren muss.
Und schließlich zeichnen sich die ASi-Lösungen von Bihl+Wiedemann auch durch wirtschaftlich attraktive Modulpreise und somit niedrige Kosten pro eingesammeltem Signal aus, weil je nach individuellem Bedarf ein umfangreiches Portfolio von ASi-Modulen mit zwei bis 16 E/As beziehungsweise ein bis acht IO-Link Master Ports zur Verfügung steht. Kein Wunder also, dass mit ASi je nach Maschinen- oder Anlagenlayout die Verdrahtungskosten um fast 70 Prozent geringer ausfallen können als bei anderen Feldbussystemen.
Autor
Thomas Rönitzsch, Leiter Unternehmenskommunikation
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