Bildverarbeitung

„Wir bieten ein Rundumpaket für die Inline-Qualitäts­sicherung von Vials“

01.03.2023 - Interview mit Denis Schmidt, Leiter Vertrieb & Marketing bei Octum

Mit dem Inspektionssystem Vial.inspect holte Octum den dritten Platz in der Kategorie Automation & Control des inspect award 2022. Denis Schmidt, Leiter Vertrieb & Marketing, erläutert im Interview die Besonderheiten bei der Prüfung von Injektionsfläschchen für die Pharmaindustrie, aber auch wie Octum künstliche Intelligenz in seine Systeme integrieren will.

inspect: Was ist das Besondere an Vial.Inspect?

Denis Schmidt: Bei Vial.inspect handelt es sich um eine Serie von Systemlösungen, die speziell für die Abfüllung von Injektionsfläschchen (Vials) entwickelt wurde. Die Serie löst eine Vielzahl an Applikationen vor und nach der Abfüllung und widmet sich in erster Linie der Medikamenten- und Patientensicherheit. Im Vordergrund stehen dabei die Themen Kontamination, Beschädigung, Prozess­qualität und Rückverfolgbarkeit. Octum konnte im Jahr 2021 alle Hersteller von Vektor- und mRNA-Impfstoffen für Covid-19 mit Vial.inspect-Systemen ausstatten.

inspect: Wo liegen die größten Vorteile für den Anwender im Vergleich zu anderen Inspektionssystemen?

Schmidt: Die Vorteile für den Anwender sind vielseitig. Generell sind die Systeme modular erweiterbar und können auch auf bestehenden Anlagen recht unkompliziert nachgerüstet werden. Neben einer zentralen Visualisierung aller Systeme auf einem PC bietet Vial.inspect auch Justage-Möglichkeiten in den Prüfprogrammen, die den Anwender nach einer Schulung relativ unabhängig von Octum machen. Mit bis zu 600 Vials pro Minute halten die Systeme auch sehr hohen Maschinentakten stand und bieten unseren Kunden ein deutliches Plus an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Alles in Allem bietet Vial.inspect das Rundumpaket für prozesssichere Inline-Qualitätssicherung bei der Abfüllung und dem Verschluss von Vials. 

inspect: Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen die Anwender und wie unterstützt sie das Inspektionssystem dabei?

Schmidt: Für die Pharmazeuten (beziehungsweise Lohnabfüller) als Betreiber der Anlagen steht vor allem ein Thema im Vordergrund: Maximale Ausbringung der Maschine bei größtmöglicher Sicherheit. Vial.inspect stellt im Betrieb sicher, dass sowohl Flaschenboden als auch -mündung intakt und frei von Kontamination sind. So werden von vorneherein nur einwandfreie Vials mit dem raren Impfstoff befüllt. Nach dem Füllprozess prüfen die Systeme, ob die Vials ordnungsgemäß verschlossen, verarbeitet und anschließend mit variablen Daten (zum Beispiel der Chargen­nummer) markiert wurden. Letzteres ist für die Rückverfolgbarkeit zum Beispiel im Fall einer Rückrufaktion zwingend erforderlich. Mit Blick auf die Integrität der Prüfsysteme wird jeder Versuch einer Änderung in der Software akribisch erfasst und samt Zeitstempel und eingeloggtem Nutzer im Rahmen des Audit-Trails protokolliert. So entspricht Vial.inspect allen gesetzlichen Anforderungen der großen Zielmärkte USA (FDA), Europa (EU-GMP) und China (NMPA) und steht für die Pharmazeuten in erster Linie für maximale Sicherheit. 

inspect: Mit welchen Innovationen können die Leserinnen und Leser im nächsten Jahr rechnen?

Schmidt: Als Experten für Machine-Vision-Lösungen beobachten wir die neuen Anforderungen im wichtigen europäischen Regelwerk EU-GMP Annex 1 sehr genau und optimieren unsere Lösungen kontinuierlich mit Blick auf Konformität. Ein weiteres Thema ist die laminare Strömung in pharmazeutischen Maschinen – hier haben wir bereits einige Edelstahlgehäuse strömungsoptimiert realisieren können und arbeiten aktuell an weiteren Lösungen. Eins der wichtigsten Zukunftsthemen ist mit Sicherheit die Nutzung von künstlicher Intelligenz in Form von Machine- und Deep-Learning-Ansätzen. Octum will hier eine Vorreiterrolle annehmen und den Markt davon überzeugen, dass viele Applikationen gleichwertig und teils besser mit diesem innovativen Ansatz realisiert werden können als mit der klassischen, regelbasierten Bildverarbeitung. So entwickeln wir gerade ein kombiniertes System, das den klassischen Ansatz mit künstlicher Intelligenz verbindet.

Autor
David Löh, Chefredakteur der inspect

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