Der direkte Draht
23.06.2025 - Installationspaket speziell für Einzelkamera-Anwendungen
Machine Vision ist aus modernen Logistikanlagen nicht mehr wegzudenken. Je häufiger diese Systeme zum Einsatz kommen und je mehr Hersteller beteiligt sind, umso stärker drängen Anwender auf ein modulares und herstellerunabhängiges Installationskonzept. Ein solches gibt es nun auf dem Markt – speziell für Einfach-Kamera-Anwendungen und damit für die Intralogistik.
Machine-Vision-Applikationen sorgen in der Intralogistik für Effizienz, sichern die Qualität und gewährleisten die Sicherheit für Mensch und Maschine. Hierbei sind flexible und modulare Systeme gefragt, um schnell auf Änderungen reagieren zu können. Diese Systeme sollen einfach zu installieren, in Betrieb zu nehmen und zu warten sein, weil ausgebildetes Fachpersonal immer seltener wird. Auch deshalb werden vorgefertigte Software-Module beliebter, um Aufwand und Fehlergefahr zu reduzieren.
Murrelektronik, ein Unternehmen der dezentralen elektrischen Automatisierungstechnik, hat zu diesem Thema eine Lösung im Angebot: modulare, herstellerunabhängige und komplett steckbare Machine-Vision-Installationslösungen, die Signale, Daten und Spannung in das direkte Maschinenumfeld bringen. Murrelektronik hat sein Portfolio nun um One-Cam-Connect erweitert: eine Plug-and-Play-Lösung zur sicheren Installation von Prüfstationen mit einer einzelnen Smartkamera. Solche Systeme werden oft in der Intralogistik eingesetzt, um Codes oder Textinformationen an Förderbandschleusen oder Packstationen zu prüfen.
Das One-Cam-Connect-Paket besteht aus einer Anschlussbox mit integrierter Spannungssicherung und einem Netzteil für 230-Volt-Steckdosen. Es beinhaltet ein 90-Watt-Netzteil für Einfach-Kamera-Anwendungen mit Industriezulassung in Schutzklasse IP67. Dank integrierter Montagelaschen lassen sich diese Netzteile sicher am Maschinenrack befestigen.
Weniger ist mehr
Die Machine-Vision-Installationslösungen von Murrelektronik bieten Vorteile. Durch das Verlagern von Komponenten aus dem Schaltschrank in das industrielle Feld und das Verbinden lokaler, selbstverwalteter Systeme nur über ein Kabel mit einem zentralen Server lassen sich die Kosten entlang des gesamten Prozesses von der Planung und Konstruktion bis zur Montage reduzieren. Gleichzeitig sinkt die Komplexität der zu beschaffenden Teile, während die Übersichtlichkeit und Flexibilität des Installationskonzepts zunimmt.
Bestehende Anlagen lassen sich schnell um weitere Kameras erweitern: Die robusten Anschluss- und Verbindungskomponenten in Schutzklasse IP67 werden direkt am Maschinengestell montiert und können in Betrieb genommen werden.
Ein weiterer Vorteil ist die Modularität des Konzepts: Anwender können bis zu vier Kameras an einen Hybrid-Switch anschließen, der Spannungsversorgung, Absicherung und Switch in einem Gerät vereint. Zudem lassen sich mehrere Switche als Daisy-Chain miteinander verbinden – und so das Netzwerk von Kameras und anderen Peripheriegeräten erweitern. Das Resultat: Die Installation, Inbetriebnahme und Netzwerkeinbindung von vier Kameras braucht lediglich zwei Kabel.
Das macht sich nicht nur bei der Installation bezahlt. Es ermöglicht darüber hinaus einen fehlerfreien Systemaufbau, reduziert den Planungs- und Dokumentationsaufwand und erhöht die Zuverlässigkeit der Anlage.
Fehler schnell beheben
Der dezentrale Ansatz vereinfacht die Wartung und Fehlerbehebung. Denn hier sind alle Komponenten des Machine-Vision-Systems lokal miteinander verbunden. Dadurch ist es sehr einfach, eine Kamera auszutauschen oder eine Statusleuchte vor Ort hinzuzufügen, ohne die Anschlüsse mühsam und zeitaufwändig in einem oft weit entfernten Schaltschrank lokalisieren zu müssen.
Dadurch können die Bediener einfache Wartungsaufgaben schnell und ohne die Hilfe von Fachpersonal durchführen. Dabei hilft ihnen die intelligente Funktion der I/O-Module und Switche: Die sichtbaren LEDs an jedem Port geben direkte Rückmeldung, ob ein Anschluss korrekt ausgeführt ist. Und die Online-Diagnosetools ermöglichen eine detailliere Fehlerbehebung.
Bricht zum Beispiel ein Kabel, zeigt der Switch den Fehler sofort an. Das Team vor Ort muss lediglich das defekte Kabel tauschen – und die Kamera funktioniert wieder. Außerdem ist auch nur der betroffene Port während dieser Zeit abgeschaltet. Ausfallzeiten und Reparaturkosten lassen sich so auf ein Minimum reduzieren.
Einsatz im Feld
Der dezentrale Ansatz stellt besondere Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit. Deshalb sind alle Bestandteile des Machine-Vision-Installationskonzepts bis ins Detail für die Montage in direkter Prozessnähe ausgelegt: Sie haben robuste, vollvergossene Gehäuse, sind schock- und vibrationsfest, erfüllen die Schutzklasse IP67 und halten Betriebstemperaturen von -40°C bis +55°C stand. Damit lässt sich für diese Anwendungen eine direkte, industrietaugliche Spannungsversorgung im Feld umsetzen.
Autor
Mark Böttger, Leiter Unternehmenskommunikation bei Murrelektronik