Zäsur bei Endress+Hauser
17.06.2013 -
Gelb, blau, gepunktet - typisch für Klaus Endress, den CEO der Endress+Hauser-Gruppe, sind eine farbige Fliege und ein dazu passendes Einstecktuch. Diese Accessoires machen ihn, den CEO eines Familienunternehmens mit über 10.000 Beschäftigten und einem Nettoumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro (2012), sympathisch. Doch nun zieht sich Klaus Endress nach 19 Jahren im operativen Geschäft in den Verwaltungsrat zurück und übergibt das Ruder ab 2014 an Matthias Altendorf (46). Der Grund, warum die Wahl auf ihn gefallen ist, ist einfach: das Alter. „Ich habe immer gesagt, dass mein Nachfolger mindestens 10 bis 15 Jahre jünger sein muss als ich", erklärt Klaus Endress. Auch der Grund für diese Entscheidung ist einfach: „Ein guter Chef muss viele Jahre wirken können." Daher wird Michael Ziesemer weiterhin die Position des COO innehaben und nicht auf Klaus Endress folgen.
Mit Matthias Altendorf, der seit 2005 an der Spitze des Füllstand- und Druckmessgerätewerks von Endress+Hauser in Maulburg steht, tritt erst zum ersten Mal in der 60-jährigen Geschichte des Unternehmens kein Familienmitglied die Nachfolge an. Nicht, dass kein passender Namensträger vorhanden wäre, auch hier ist der Grund das Alter. Teilweise stecken die potenziellen Nachfolger noch im Studium, teilweise fehlt die notwendige Erfahrung. Trotz des bevorstehenden Wechsels ist Klaus Endress überzeugt, dass die Gruppe für die Zukunft gut gerüstet ist. „Ich bin mir sicher: Wenn Herr Altendorf im nächsten Jahr zurückblick, kann er sagen, dass 2013 ein schwieriges Jahr war - aber auch ein sehr gutes, hoffentlich ein bestes", so Klaus Endress.