Paketlogistik unter Druck: E/A-Module für die Fördertechnik
28.05.2015 -
Deutsche Kunden kaufen gerne online - und setzen damit Paketdienstleiter und Intralogistik-Abteilungen unter Druck. Ändern sich die Gegebenheiten so schnell wie derzeit in der Fördertechnik, bieten sich die Bus- und Steuerungslösungen des AS-Interface Masters an: Für die Verdrahtung der Anlage reicht ein einziges Kabel, das zweiadrige AS-i-Profilkabel. Daran lassen sich spezielle Motormodule für Drehstromantriebe und die 24-Volt-Technologie unkompliziert anklemmen.
Liegt man mit seinen Prognosen komplett daneben, ist es normalerweise ziemlich peinlich. Anders bei den Verantwortlichen des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels: Sie nahmen ihren Irrtum wohl eher mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis. Anfang 2013 hatten sie für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von rund zehn Prozent erwartet - im November zeichnete sich dann aber ein Sprung um mehr als 22 Prozent ab. Der Löwenanteil geht dabei auf das Konto des Online-Handels, der seit dem Jahr 1999 geradezu explodiert ist: Das Statistik-Portal www.statista.com weist für 1999 einen E-Commerce-Umsatz von 1,25 Milliarden Euro aus - für 2013 geht man von 33,1 Milliarden aus.
Die Analysten von IVG-Research haben ausgerechnet, dass im Versandhandel in Deutschland Tag für Tag rund acht Millionen Pakete verschickt werden. Dazu kommen noch einmal 800.000 Retouren von den Kunden. Bis 2025 dürfte man jeweils eine Stelle vor dem Komma mehr brauchen, um das Volumen zu beziffern: Dann treten aller Voraussicht nach tagtäglich mehr als zehn Millionen Sendungen die Reise an, etwa 1,2 Millionen kehren aus den unterschiedlichsten Gründen wieder zurück. Dass diese stürmische Entwicklung nicht ohne Auswirkungen auf die Intralogistik bleibt, versteht sich von selbst.
Und es ist nicht nur die schiere Menge, die die Fördertechnik vor neue Herausforderungen stellt: Lieferzeiten und -kosten gehören hier längst zu den Wettbewerbskriterien am Cyber-Marktplatz, genauso wie breite und tiefe Sortimente oder extrem knapp kalkulierte Preise. Für die Zulieferer im Bereich Fördertechnik heißt das konkret: Ihre Anlagen müssen künftig in kürzerer Zeit zuverlässig größere Mengen von vielen verschiedenen Produkten über weitere Strecken bewegen - und das zu geringeren Kosten.
Einfache Erweiterbarkeit und Diagnose-Möglichkeiten
Bei den Anlagen der Fördertechnik sind genau die Eigenschaften gefragt, die auch die Bus- und Steuerungslösungen der AS-Interface Masters aufweisen: eine schnelle Inbetriebnahme und Erweiterbarkeit mit freier Topologie und übersichtlicher Struktur, umfassende Diagnoseoptionen und die Kompatibilität zu anderen Systemen. So entwickelte Bihl+Wiedemann speziell für die moderne Intralogistik Module für Drehstromantriebe und für die 24-Volt-Technologie. Eines ist den maßgeschneiderten Konzepten gemein: Sie alle bieten die Möglichkeit, von der Prozessleitebene auf jeden einzelnen Antrieb durchzugreifen - und damit jederzeit komfortablen Zugang zu Status- und Diagnoseinformationen. Zur Generierung zusätzlicher Daten oder Umsetzung bestimmter Extra-Funktionen lassen sich weitere E/A-Module oder Spezialmodule anderer Hersteller mit in die offenen AS-Interface Netze einbinden.
Eine Leitung für sichere und nicht-sichere Signale
Selbst sichere Signale können dank des Safety-at-Work-Konzepts auf derselben Leitung übertragen werden. Für die Verdrahtung der gesamten Anlage reicht also die Verlegung eines einzigen Kabels: des typisch gelben, zweiadrigen AS-i-Profilkabels, an das man alle Module über die Piercing-Technologie anklemmt - einfach und ohne aufwändige Konfektionierung. Das spart nicht nur bei der Erstinstallation eine Menge Material und Zeit, sondern auch im Servicefall und bei jeder Veränderung oder Erweiterung der Anlage. Gerade in einer umbaufreudigen Branche wie der Fördertechnik ist dies ein großer Vorteil.
Bei den Modulen für die 24-Volt-Fördertechnik steuert und versorgt jedes einzelne Modul zwei Antriebe - zum Beispiel den Itoh Denki Power Moller, den Interroll RollerDrive EC310 oder Rollex-Förderelemente - und liest bis zu vier Sensoren ein. Geschwindigkeit, Drehrichtung, Start und Stopp sind frei programmierbar beziehungsweise parametrierbar. Darüber hinaus ist es möglich, feste Geschwindigkeitswerte direkt am Modul vorzugeben.
Sofern die Antriebe (wie beim Interroll RollerDrive EC310) einen Störausgang zur Verfügung stellen, wird auch dieser zur Steuerung weitergeleitet und permanent ausgewertet. Auch Drehstromantriebe lassen sich für Förderstrecken, die eine höhere Leistung erfordern, wie es beispielsweise in der Palettenfördertechnik üblich ist, über die entsprechenden Module komfortabel ansteuern. Das gilt sowohl für einfache Antriebe wie etwa den SEW Moviswitch als auch für dezentrale Frequenzumrichter wie den SEW Movimot, bei dem man zwischen unterschiedlichen voreingestellten Sollwerten umschalten oder auch eigene Sollwerte parametrieren kann.
Fazit
Insgesamt steht den aktuellen Herausforderungen für die Intralogistik eine Vielfalt an intelligenten, wirtschaftlichen und dennoch einfachen Lösungen für die Fördertechnik gegenüber. „Und nach unseren Erfahrungen", sagt Bihl+Wiedemann-Geschäftsführer Jochen Bihl, „ist das in diesem Bereich genau das, was nicht nur die Anlagenbauer, sondern auch die Anwender favorisieren: einfache Rezepte mit der richtigen Dosis Raffinesse."
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